Hintergrund Inspiratorischer Stridor und Dyspnoe, häufig Ausdruck einer benignen Laryngomalazie,
kann in der Breite der Differentialdiagnostik auch Überraschungen offenbaren. Vor
allem in der Kombination mit einer Trinkschwäche und / oder Gedeihstörung ist eine
gut abgesicherte, klärende Diagnostik evident. Im folgenden Vortrag berichten wir
über zwei knapp drei Monate alte Säuglinge, bei denen in der stationären Abklärung
der Symptome eine große zystische Struktur im Hypopharynx mittels Laryngoskopie detektiert
wurde.
Fallbeschreibung Beim ersten Kind bestand eine 3 x 1 cm große Vallecula-Zyste im Hypopharynx, direkt
vor der Epiglottis. Diese führte in der Narkoseeinleitung zur weiteren MRT- Diagnostik
und operativen Versorgung zu einer massiven Verlegung der Atemwege und als Folge zu
einer lebensbedrohlichen, kurzen, reanimationspflichtigen Hypoxie, trotz sorgfältiger
Planung in Erwartung eines schwierigen Atemweges. Nur durch das rasche gemeinsame
Vorgehen von Kinderanästhesisten, Kolleg*innen der HNO und der Neonatologie konnte
die Ventilation und Oxygenierung mit umfangreichem, apparativem und personellem Einsatz
sichergestellt werden.
Bei dem zweiten Kind konnte präinterventionell sonografisch eine suspekte, zystische
Struktur von ca. 1,5 cm Durchmesser dargestellt werden. Bereits im Vorfeld wurden
entsprechend der anderen Lokalisation der Zyste verschiedene Strategien zur Sicherung
der Atemwege vorbereitet, die wir im Vortrag diskutieren möchten.
Schlussfolgerung Diese Beispiele zeigen, dass Konzepte des erwarteten schwierigen Atemweges im Vorfeld
zusammen mit der Anästhesie und Kindermedizin entwickelt werden müssen. Diese sollten
auch alternative Vorgehensweisen beinhalten. Ebenso bedarf es für ein erfolgreiches
Vorgehen, einer guten räumlichen und personellen Ausstattung. Die optimale Durchführung
nicht invasiver diagnostischer Methoden vor Narkoseeinleitung, wie der fiberoptischen
Videolaryngoskopie und insbesondere auch der Sonografie in diesem Hals Bereich gilt
es für eine bessere Risikoabschätzung zu nutzen [1].
Material und Methoden Mittels unserer Videodokumentation der Laryngoskopie und fiberoptischen Intubation,
sowie der Bilder von Sonografie und MRT, lassen sich die besondere anatomische Situation
bei den beiden Säuglingen im Vortrag gut darstellen, gemeinsam mit der Kinderanästhesie
werden die Konzepte des schwierigen Atemweges anhand dieser beiden Fällen erläutert
und diskutiert.