Einleitung Ernährung und Bewegung gelten im Rahmen der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention
als entscheidende Eckpfeiler. Eine wesentliche Empfehlung lautet, den Anteil pflanzlicher
Lebensmittel zu erhöhen. Ziel der österreichweiten Studie „From Science 2 School“
war es, erstmals das Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Sekundarstufen-Lehrpersonen
mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Ernährung zu erheben, da Lehrpersonen hinsichtlich
ihres Gesundheitsverhaltens eine wichtige Vorbildwirkung für Schüler*innen haben.
Material und Methodik Im Schuljahr 2019/20 wurden mithilfe eines standardisierten Online-Fragebogens Daten
zur Person, zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie weiteren Gesundheitsaspekten
erhoben. Die Ergebnisse dienten als Grundlage für die Reflexion über die schulische
Gesundheitsförderung von Pädagog*innen, um daraus Handlungsempfehlungen und konkrete
Maßnahmen ableiten zu können.
Ergebnisse Von 1.350 Lehrkräften und Schulleiter*innen (69,7 % weiblich; Ø Alter 45,8 ± 11,4
Jahre) waren 63,0 % normalgewichtig, 25,6 % übergewichtig und 8,8 % adipös (Männer
häufiger von Übergewicht/Adipositas betroffen als Frauen: 46,5 % versus 29,2 %; p
< 0,01).
89,3 % gaben an, sich traditionell (Mischkost) zu ernähren, 7,9 % ernährten sich vegetarisch
und 2,9 % vegan. Die Mischkost war bei Männern dominant (93,9 % vs. 87,2 %), wohingegen
sich mehr Frauen als Männer vegetarisch (9,8 % vs. 3,4 %) oder vegan (3,0 vs. 2,7
%) ernährten.
Betreffend Ernährungs- und Bewegungsverhalten konnten positive Zusammenhänge zwischen
regelmäßigem Freizeitsport und einem höheren Konsum von Wasser (p < 0,01) sowie Obst
und Gemüse (p < 0,01) beobachtet werden.
88,7 % betrieben regelmäßig Freizeitsport (29,2 % Mitglied im Sportverein). Durchschnittlich
wurde an 2,9 ± 1,5 Tagen pro Woche getrieben, wobei Männer im Vergleich zu Frauen
häufiger sportlich aktiv (3,1 ± 1,5 vs. 2,9 ± 1,4 Tage/Woche; p = 0,02) und auch häufiger
im Verein aktiv waren (39,1 % vs. 24,9 %; p < 0,01). Regelmäßiger Freizeitsport war
mit einem signifikant niedrigeren BMI assoziiert (p < 0,01).
Zusammenfassung Diese Studie zum Lebensstil von Sekundarstufen-Lehrer*innen ist die erste mit Fokus
auf pflanzlichen Ernährungsformen im Zusammenhang mit aktuellem Bewegungsverhalten.
Die Schule als Ort zum Leben und Arbeiten birgt großes Potenzial für bessere individuelle
Gesundheit von Lehrer*innen und Schüler*innen und damit zur Verbesserung der öffentlichen
Gesundheit auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen
als Basis für Handlungsempfehlungen zur Förderung langfristig gesunder Lebensgewohnheiten
im Schulkontext.