Einleitung Die kontinuierliche überdrucktherapie (CPAP) stellt für viele Patienten die Standardtherapie
der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) dar. Diese Therapie wird jedoch von einem Teil
der Patienten nicht toleriert oder akzeptiert. Für diese Patienten müssen interdisziplinäre
Therapiealternativen gefunden werden.
Methoden In den letzten Jahren wurde das interdisziplinäre Schlafapnoe-Board zur Versorgung
von komplexen OSA-Patienten etabliert. Im Rahmen dieser Plattform werden Patienten
mit frustraner CPAP-Therapie oder anderweitig herausfordernder OSA-Therapie versorgt.
Neben den Abteilungen der Pneumologie, der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie und der Hals-Nasen-Ohrenklinik
werden fakultativ die Abteilungen der Allgemeinchirurgie, Neurologie, Psychiatrie
und Ernährungsmedizin involviert.
ErgebnisseIm Zeitraum von August 2020 bis März 2022 wurden 60 Patienten (13 weiblich, 47 männlich)
im Board versorgt. Das durchschnittliche Patientenalter betrug 52 Jahre, der durchschnittliche
initale AHI betrug 44,1/h. Im Rahmen der Diagnostik erfolgten 39 Schlafendoskopien.
Als operative Therapie wurden 6 Weichgaumenoperationen, 5 Hypoglossusnervenstimulator-Implantationen
und 4 bimaxilläre Umstellungsoperationen indiziert. Bei 5 Patienten wurde eine Unterkieferprotrusionsschiene
empfohlen, 5 Patienten wurden durch Lagevermeidung therapiert und weitere 20 Patienten
wurden weiter mit CPAP versorgt. Der durchschnittliche posttherapeutische AHI lag
bei 12,1/h.
Zusammenfassung Insbesondere für OSA-Patienten, bei denen die primäre Therapie scheitert, ist eine
interdisziplinär vernetzte Versorgungsstruktur entscheidend. Die Etablierung des interdisziplinären
Schlafapnoe-Boards hat sich als Plattform hierfür bewährt.