Einleitung Schwindel ist ein häufiges Symptom und Anlass zur Vorstellung von Patienten beim
HNO-Arzt. Eine seltene Ursache ist eine Dehiszenz des oberen Bogengangs, die ein typisches
Beschwerdebild auslösen kann.
Material und Methoden Retrospektiver Analyse.
ErgebnisseIn der Regel hatten die Patienten bis zur Diagnosestellung z. T. mehrere Jahre eine
Odyssee bei ärzten verschiedener Fachrichtungen hinter sich. Charakteristisch und
wegweisend waren überwiegend druckgetriggerte Schwindelepisoden z. B. während des
Niesens oder Hustens. Allerdings verzögerten bisweilen unspezifische Begleiterscheinungen
wie „Völlegefühl im Kopf“ etc. der manchmal auch psychisch überlagert erscheinenden
Patienten die zielgerichtete Abklärung. Neben der Anamnese und funktionellen Tests
ist die adäquate Bildgebung in Form eines hochauflösenden Felsenbein-CT′s in coronarer
Schichtung die wichtigste diagnostische Maßnahme. Die meisten Betroffenen ließen nach
ausführlicher Beratung zunächst keine operative Behandlung durchführen; bei 6 Patienten
erfolgte die Ausschaltung des betroffenen Bogengangs durch ein „Plugging“ über einen
transmastoidalen Zugang.
Schlussfolgerung Die Dehiszenz des oberen Bogengangs führt zu kurzzeitigen, durch Drucksteigerung
oder auch laute Geräusche ausgelösten Schwindel sowie auch audiologischen Symptomen.
Eine geeignete, zielgerichtete Bildgebung zur Diagnosesicherung in Form eines coronaren
CT′s mit hoher Auflösung ist essenziell. Nach unserer Erfahrung reicht vielen Patienten
zum Coping ihrer Erkrankung eine genaue Aufklärung; eine Ausschaltung des Bogengangs
ist eine dezidierte Behandlung mit überschaubarer Invasivität.