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DOI: 10.1055/s-0043-1766828
Die Dehiszenz des oberen Bogengangs
Einleitung Schwindel ist ein häufiges Symptom und Anlass zur Vorstellung von Patienten beim HNO-Arzt. Eine seltene Ursache ist eine Dehiszenz des oberen Bogengangs, die ein typisches Beschwerdebild auslösen kann.
Material und Methoden Retrospektiver Analyse.
ErgebnisseIn der Regel hatten die Patienten bis zur Diagnosestellung z. T. mehrere Jahre eine Odyssee bei ärzten verschiedener Fachrichtungen hinter sich. Charakteristisch und wegweisend waren überwiegend druckgetriggerte Schwindelepisoden z. B. während des Niesens oder Hustens. Allerdings verzögerten bisweilen unspezifische Begleiterscheinungen wie „Völlegefühl im Kopf“ etc. der manchmal auch psychisch überlagert erscheinenden Patienten die zielgerichtete Abklärung. Neben der Anamnese und funktionellen Tests ist die adäquate Bildgebung in Form eines hochauflösenden Felsenbein-CT′s in coronarer Schichtung die wichtigste diagnostische Maßnahme. Die meisten Betroffenen ließen nach ausführlicher Beratung zunächst keine operative Behandlung durchführen; bei 6 Patienten erfolgte die Ausschaltung des betroffenen Bogengangs durch ein „Plugging“ über einen transmastoidalen Zugang.
Schlussfolgerung Die Dehiszenz des oberen Bogengangs führt zu kurzzeitigen, durch Drucksteigerung oder auch laute Geräusche ausgelösten Schwindel sowie auch audiologischen Symptomen. Eine geeignete, zielgerichtete Bildgebung zur Diagnosesicherung in Form eines coronaren CT′s mit hoher Auflösung ist essenziell. Nach unserer Erfahrung reicht vielen Patienten zum Coping ihrer Erkrankung eine genaue Aufklärung; eine Ausschaltung des Bogengangs ist eine dezidierte Behandlung mit überschaubarer Invasivität.
Interessenskonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany