Gesundheitswesen 2023; 85(S 01): S24-S25
DOI: 10.1055/s-0043-1762693
Abstracts | BVÖGD/BZÖG
28.04.2023
Fachausschuss Infektionsschutz – Postersitzung
08:00 – 10:00 ‖ Fachtagungsraum 0.226

Unterschiedliche Softwaresysteme in Niedersachsen – Datenqualität im Rahmen der SARS-CoV-2 Surveillance

K. Usipbekova
,
K. Hille
,
M. Scharlach
,
J. Dreesman
 

Die bestehenden Meldesoftwares wurden während der COVID-19 Pandemie auf die Probe gestellt und es gab an vielen Stellen Neuerungen. Vom Robert-Koch-Institut wurden immer wieder Updates für die Meldesoftware SurvNet bereitgestellt und Anbieter andrerer Meldesoftwares mussten ihre Produkte entsprechend anpassen. Gleichzeitig mussten die Gesundheitsämter die Qualität der Meldedaten bei hohen Fallzahlen gewährleisten. Für die Bewertung des Infektionsgeschehens war eine möglichst vollständige und konstante Erfassung der Daten von COVID-19 Meldefällen elementar. Wir haben die Vollständigkeit und Qualität ausgewählter Kernvariablen von gemeldeten COVID-19 Fällen im Zusammenhang mit der verwendeten Meldesoftware in Niedersachsen untersucht.

Für eine erste Analyse wurden, die an das Niedersächsische Landesgesundheitsamt übermittelten COVID-19 Fälle für den Monat April ausgewertet.

Die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle in dem Zeitraum vom 01.04.2022 bis zum 30.04.2022 betrug 445.693. Die drei am häufigsten genutzten Meldesoftwares in Niedersachsen waren: ISGA (45%), mikropro health (15%) und ÄSKULAB21 (14%). Voreinstellungen für einzelne Variablen unterscheiden sich je nach verwendeter Software, was die Vergleichbarkeit der Angaben zwischen Landkreisen erschwert.

In der Pandemie waren die Angaben zum Impfstatus und zur Hospitalisierung besonders wichtig. Die Angaben zu der Variable Impfstatus waren bei 13% aller Fälle vorhanden. Wenn Ja als Eintrag für den Impfstatus in der Meldesoftware angegeben war, lagen in 80% der Fälle auch Informationen über den Impfstoff vor. Bei 74% der COVID-19 Fälle waren Angaben zum Hospitalisierungsstatus vorhanden. Weitere Auswertungen stehen noch aus.

Die Software-bedingten Unterschiede sollten bei der Auswertung und Interpretation von bestimmter Datenfelder der IfSG-Meldedaten berücksichtigt werden. Idealerweise sollten einheitliche Grundeinstellungen angestrebt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse liefern einen Beitrag zur vorherrschenden Diskussion zur Vereinheitlichung der Softwaresysteme im öffentlichen Gesundheitsdienst.



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Article published online:
08 March 2023

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