Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2017; 04(04): 273-288
DOI: 10.1055/s-0043-122033
CME-Fortbildung
Extremitätenarterien
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Differenzialdiagnosen von Ulzerationen an Bein und Fuß

Janine Knupfer
,
Markus Stücker
,
Stefanie Reich-Schupke

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. Stefanie Reich-Schupke.
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Publication Date:
10 January 2018 (online)

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Das Ulcus cruris bzw. pedis stellt eine klinische Herausforderung für viele medizinische Fachdisziplinen dar. Da sich hinter diesem Begriff ein Symptom und keine Diagnose versteckt, ist die Klärung der Ätiopathogenese ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Therapie. Ziel des Artikels ist es, eine Übersicht über verschiedene Differenzialdiagnosen zu geben, um diagnostische und therapeutische Entscheidungen zu erleichtern.

Kernaussagen
  • Ein Ulcus cruris ist keine Diagnose, sondern ein Symptom. Deshalb sind weitere diagnostische Maßnahmen zur Ursachenklärung erforderlich. Für die Heilung eines Ulcus cruris ist eine kausal orientierte Therapie essenziell.

  • Auch wenn der Großteil der Ulcera crurum mit 70 – 90 % vaskulär bedingt ist, müssen andere Differenzialdiagnosen ebenfalls in Betracht gezogen werden.

  • Die Duplexsonografie sowie die Messung der peripheren arteriellen Drücke stellen wesentliche Diagnostikinstrumente zur Abklärung einer vaskulären Genese dar.

  • Bei therapierefraktären Ulzera sollte eine histologische Untersuchung in Betracht gezogen werden.

  • Klinisch können bereits Hautveränderungen einen Hinweis auf die Ursache des Ulkus geben.

  • Bei der Anamnese sollte ein Augenmerk auf Medikamente, Auslandsaufenthalte, bereits angewendete Wundauflagen und Komorbiditäten gerichtet werden.