Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2017; 22(05): 224
DOI: 10.1055/s-0043-120491
Forum
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rehabilitation – Reha-Kliniken beklagen dramatische finanzielle Situation

Further Information

Publication History

Publication Date:
10 November 2017 (online)

Während in Deutschland die Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung zwischen 2006 und 2015 um 44,4 Prozent zunahmen, stiegen die Ausgaben für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen gerade einmal um 12 Prozent. Pro Jahr waren das im Schnitt magere 1,1 Prozent mehr – bei deutlich stärker steigenden Kosten, etwa für Personal. Der Anteil der Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen an den Gesamtaufgaben der GKV brach als Konsequenz im fraglichen Zeitraum von 1,58 auf 1,22 Prozent ein. Brancheninsider führen das darauf zurück, dass die großen Krankenkassen kleine Reha-Einrichtungen bei Vertragsverhandlungen zu stark unter Druck setzen können.

Viele Rehabilitationseinrichtungen können mittlerweile ihre notwendigen Investitionen nicht finanzieren und leben von ihrer Substanz, so warnt jetzt ein Gutachten. Darin wird auch vorgeschlagen, eine gesetzliche Regelung zur Vereinbarung von Vergütungsgrundsätzen zwischen Leistungsträgern und den Verbänden der Leistungserbringer zu schaffen. Denn: Während die Reha-Kliniken derzeit einzeln mit den Kassen verhandeln müssen und dabei oft nicht einmal die Kostensteigerungen wettmachen konnten, haben die Akut-Krankenhäuser, deren Vergütung zentral ausgehandelt wird, zwischen 2006 und 2015 ihre Einnahmen von der GKV um 40,7 Prozent steigern können, das sind 3,5 Prozent im Jahr.

Nach einer Presseinformation zum Europäischen Gesundheitskongress München