Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2018; 12(03): 299-313
DOI: 10.1055/s-0043-120003
Systemerkrankungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik und Therapie von Weichgewebssarkomen

Carolin Knebel
,
Ulrich Lenze
,
Rüdiger von Eisenhart-Rothe
Further Information

Publication History

Publication Date:
29 May 2018 (online)

Preview

Weichteilsarkome sind eine sehr heterogene Gruppe bösartiger Tumoren und umfassen seltene Tumoren von Binde-, Fett- und Muskelgewebe sowie von Blut- und Lymphgefäßen und des peripheren Nervengewebes. Die Therapie basiert auf der chirurgischen Entfernung des Tumors, ggf. ergänzt durch neoadjuvante und adjuvante Chemo- und/oder Strahlentherapieregimes.

Kernaussagen
  • Die Behandlung von Patienten mit einem Weichteilsarkom sollte aufgrund der Seltenheit der Tumorentität und Komplexität des Therapiekonzeptes immer in einem Tumorzentrum erfolgen.

  • Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit des Tumororthopäden mit Radiologen, Pathologen und weiteren Fachdisziplinen wie Strahlentherapie, Onkologie und ggf. weiteren chirurgischen Fachdisziplinen stellt eine wichtige Voraussetzung für die optimale Behandlung von Patienten mit Weichteilsarkomen dar.

  • Bereits die Durchführung der Biopsie, die im Rahmen einer (radiologischen) Stanzbiopsie oder offenen Probebiopsie erfolgen kann, muss unter strengen tumororthopädischen Gesichtspunkten und in Kenntnis der definitiven Operationsstrategie erfolgen.

  • Die operative Therapie ist der alleinige kurative Therapieansatz in der Behandlung von Weichteilsarkomen.

  • Neoadjuvante und adjuvante Therapiekonzepte wie die Strahlen- und/oder Chemotherapie, isolierte Extremitätenperfusion und Hyperthermie sind derzeit Gegenstand von prospektiven Studien.

  • Die Langzeitprognose der Patienten korreliert mit dem Stadium der Tumorerkrankung zum Zeitpunkt der Erstdiagnose.

  • Eine Mitbetreuung durch Psychoonkologen in einem Tumorzentrum ergänzt idealerweise das Gesamttherapiekonzept.