Im OP 2018; 08(01): 41-42
DOI: 10.1055/s-0043-119670
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Publication Date:
15 December 2017 (online)

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„Arbeiten am Limit“ gefährdet Patienten

Experten warnten auf dem Deutschen Fachpflegekongress vom 28. bis 30. September 2017 in Münster vor den Folgen des Pflegepersonalmangels. Nur mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal können gefährliche Komplikationen vermieden werden. Mehr als 800 Intensiv-, Anästhesie- und OP-Pflegende nahmen an dem Kongress in der Halle Münsterland teil.

Ein Aufenthalt in einem Krankenhaus ist mit potenziellen Risiken verbunden. „Jedem zehnten Patienten in Europa widerfährt ein unerwünschtes Ereignis oder eine vermeidbare Komplikation“, sagte Professor Hugo van Aken, Mediziner und Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).

Dies verursache Leid und Kummer für den Patienten, seine Angehörigen und sein Behandlungsteam, verlängere den Klinikaufenthalt und produziere erhebliche Mehrkosten für das Gesundheitssystem, so van Aken und betonte: „Gute Pflege ist das Rückgrat der Medizin“. Je besser der Pflegeschlüssel und je höher der Anteil von Fachpflegenden, desto geringer die Rate an Todesfällen und Komplikationen auf den Stationen.

Doch die derzeitige Personalausstattung auf Intensivstationen ist alles andere als ausreichend, wie eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) zeigt.

„Die Personalbesetzungen in der Intensivpflege müssen deutlich verbessert werden“ forderte Professor Michael Isfort. Auf jeder Intensivstation müsse ermöglicht werden, dass ein Pflegender pro Schicht nicht mehr als zwei Patienten betreue, so der Studienleiter und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DIP.

„Patientensicherheit muss das oberste Ziel der Versorgung sein – dazu sind Personalressourcen in der Pflege der Schlüssel“, betonte der Pflegewissenschaftler. „Wer immer am Limit arbeitet, macht Fehler und kann seine Arbeit nicht mehr durchdenken. Von der Pflege aber wird dieses Arbeiten am Limit konsequent eingefordert.“

Entscheidend für die Sicherheit der Patienten sei zudem eine effektive Teamarbeit. „In keinem anderen Bereich der Gesundheitsversorgung ist das Zusammenspiel von hochqualifizierten Experten so wichtig wie im OP, in der Anästhesie oder auf der Intensivstation“, erläuterte Lothar Ullrich, Leiter der Weiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie am Universitätsklinikum Münster. Die Teamabläufe innerhalb dieser Bereiche müssten deshalb ständig geübt, überprüft und verbessert werden.

„Viele Teammaßnahmen können dazu beitragen, Fehler so gering wie möglich zu halten oder Fehlerketten zu durchbrechen“, so der Veranstalter des Deutschen Fachpflegekongresses. Um eine gute Patientensicherheit zu gewährleisten, spiele neben einer ausreichenden Personalausstattung auch eine kontinuierliche Weiterqualifizierung des Fachpersonals eine entscheidende Rolle.

Quelle: DGF/Bibliomed


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Umgang mit ökonomischem Druck im Krankenhaus

Führungskräfte im Krankenhaus haben immer mehr Probleme, mit dem ökonomischen Druck umzugehen.

Aufgrund des im System angelegten Stresses, der derzeit in Krankenhäusern herrscht, sehen sich Menschen in führenden Positionen nur begrenzt in der Lage, in einer positiven Weise mit den massiven Widersprüchen des Gesundheitssystems umzugehen.

Das haben Forscher der Universität Witten/Herdecke (UW/H) im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)geförderten Projekts „Entscheidungsfindung im Krankenhausmanagement“ herausgefunden.

In fünfzehn Krankenhäusern unterschiedlicher Trägerschaft wurden dazu die am Management beteiligten Akteure (kaufmännische, ärztliche und Pflegedienstleitungen) in Hinblick auf ihre Herausforderungen und Alltagsprobleme befragt. „Führungskräfte nehmen oftmals zynische Haltungen ein oder neigen dazu, nur noch ,auf Distanz’ zu managen, um nicht so stark mit den offensichtlichen Problemen der ökonomischen Zurichtung des Krankenhauswesens konfrontiert zu werden“, resümiert Projektleiter Professor Dr. Werner Vogd, Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Uni Witten/Herdecke.

„Insbesondere für die Zukunft stellt sich die Frage, wie lange der existenzielle Druck auf Krankenhäuser noch aufrechterhalten werden darf, ohne dass die professionellen Kulturen ernsthaft Schaden nehmen. Die Untersuchungen legen nahe, dass zumindest im Bereich der Pflege dieser Punkt vielfach schon überschritten ist, aber auch im ärztlichen Bereich bereits Erosionen zu beobachten sind. Die Trägerschaft spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.“

In der kürzlich erschienenen, mehr als 500 Seiten umfassenden Monografie wird sowohl mit Blick auf die Darstellung der einzelnen Häuser als auch in Bezug auf die unterschiedlichen Berufsgruppen ausführlich herausgearbeitet, wie herausfordernd es für die Krankenhäuser derzeit ist, zwischen gesellschaftlichen Ansprüchen, ökonomischen Kalkülen und professionellen Rationalitäten einen ethisch vertretbaren Mittelweg zu finden.

Es wird auf unterschiedlichen Ebenen nachvollziehbar, warum dies unter den gegebenen Verhältnissen vielen Führungskräften nicht mehr gelingen mag.

Quelle: Uni Witten/Herdecke


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Thieme wird neuer Medienpartner des Deutschen Pflegetags

Deutschlands führender Pflegekongress, der Deutsche Pflegetag, geht eine neue Medienpartnerschaft mit dem Georg Thieme Verlag ein.

Gemeinsam mit der Schlüterschen Verlagsgesellschaft als ausführender Veranstalter trägt Thieme dazu bei, der Profession Pflege eine Plattform zu geben und die Pflege über Medien und Lernangebote dabei zu unterstützen, sich weiter zu professionalisieren und in den öffentlichen Diskurs zu rücken.

Als offizieller Medienpartner des Deutschen Pflegetags übernimmt Thieme damit eine verantwortungsvolle Rolle. Mit einem breiten Spektrum an Büchern und Zeitschriften sowie Serviceleistungen im Bereich Medizin und Pflege trägt Thieme maßgeblich dazu bei, professionell Pflegende aus- und fortzubilden und relevantes Wissen zu vermitteln.

„Wir möchten angehende und erfahrene Pflegekräfte bestmöglich dabei unterstützen, in ihrem anspruchsvollen und vielseitigen Beruf stets auf dem Laufenden zu sein. Ausbildung, Fortbildung und Weiterqualifizierung sind die Grundlagen für kompetente, bedarfsgerechte Pflege.“ Als Medienpartner des Deutschen Pflegetags wird Thieme den Kongress künftig in CNE Certified Nursing Education, dem multimedialen Fortbildungsangebot für die Pflege, sowie in weiteren Fachzeitschriften begleiten. „Damit tragen wir weiter dazu bei, für die Berufsgruppe relevantes Wissen in der Breite verfügbar zu machen", erklärt Carmen Happe, Programmbereichsleiterin Pflege bei Thieme.

„Mit dem Georg Thieme Verlag, der bereits seit Jahren fester Bestandteil als Aussteller auf dem Kongress ist, haben wir einen neuen starken Medienpartner auf Augenhöhe, mit dem wir die Profession Pflege gemeinsam voranbringen können", ergänzt Dr. Hendrik Pugge, Leitung Nationaler Verkauf bei der Schlüterschen.

Quelle: Thieme Verlag


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