PiD - Psychotherapie im Dialog 2017; 18(04): 1
DOI: 10.1055/s-0043-118237
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wie soll man zu sich finden, wenn man zerstreut ist?

Klaus Klages (*1938)
Michael Broda
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Publication Date:
07 December 2017 (online)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Neulich berichtete mir eine Kollegin folgende kleine Geschichte: Sie saß am Computer und stellte für ein Achtsamkeitsseminar einen Text zusammen. Ihre heranwachsende Tochter blickte ihr über die Schulter und kommentierte: „Achtsam duschen, das Wasser auf der Haut und die Seife spüren – ich habe gedacht, Du bereitest ein Seminar für Therapeuten vor und keinen Kurs über Körperpflege!“

Wahrscheinlich geraten uns durch die Konzentration auf unsere hochkomplexe wissenschaftliche Welt die einfachen, banalen Wahrnehmungen im Alltag aus den Augen. Dann braucht es erst wieder eine neue wissenschaftliche „Welle“ (die wievielte auch immer), die so grundlegende Erfahrungen in unseren sinnlichen Fokus spült und zu Erstaunen führt, wie gut sich meditative oder achtsame Tätigkeiten anfühlen können.

So wünsche ich Ihnen eine achtsame Lektüre mit viel Gewinn für Ihre Patientinnen und Patienten – und auch für Sie selbst!

Ihr
Michael Broda