Zentralbl Chir 2017; 142(06): 531-534
DOI: 10.1055/s-0043-117217
Aktuelle Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Paradigmenwechsel beim Bauchdeckenverschluss?

Markus Golling
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Publication Date:
13 December 2017 (online)

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Einleitung

Der Bauchdeckenzugang und dessen Verschluss sind Anfang und Ende jeder viszeralchirurgischen Operation. Der Chirurg definiert nicht nur den Zugang zum aktuellen Problem, sondern schafft möglicherweise auch gleich das nächste. Davon legen die unverändert hohen Raten an zweitgradigen Wunddehiszenzen (< 4%) und Wundinfektionen (< 25%) sowie eine Hernienrate von 12,8 – 35,6% [1] Zeugnis ab.

So gilt die Narbenhernie, die nur zu 50% innerhalb des 1. Jahres manifest wird und entscheidend vom Status des Patienten und der Eingriffsart, aber auch von der gewählten Untersuchungsmethode abhängig ist, als die häufigste Spätkomplikation in der Viszeralchirurgie.

Erfreulicher muten die Daten des Statistischen Bundesamts an, in denen die Narbenhernienrate ihr Maximum möglicherweise bereits überschritten hat [2]. Die Zeichen mehren sich, dass in der Summation präventive Maßnahmen der chirurgischen Versorgung zu einer Umkehr der scheinbar stetig steigenden Zahlen beigetragen haben.