CNE Pflegemanagement 2017; 04(05): 4
DOI: 10.1055/s-0043-115571
Fachpresse
Kommentar
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nachrichten

Further Information

Publication History

Publication Date:
05 December 2018 (online)


Mehr Stress und Arbeitsdruck


Stress und Arbeitsdruck haben bei den Beschäftigten im Land Bremen zugenommen. Das sagen 51 Prozent aller Arbeitnehmer, die im Zuge einer Studie der Arbeitnehmerkammer Bremen befragt wurden. Dabei identifizieren sich 85 Prozent der Befragten mit ihrem Beruf und berichten von einem kollegialen Klima. Aber immer mehr haben das Gefühl, in ihrem Job schneller arbeiten zu müssen. 70 Prozent haben den Eindruck, dass sie durch die digitalen Neuerungen mehr Aufgaben gleichzeitig erledigen müssen.


Vor allem Beschäftigte in Krankenhäusern gaben an, dass Stress und Arbeitsdruck in den letzten Jahren gestiegen seien: Rund 76 Prozent der Befragten beantworteten diese Frage mit ja. Alarmierend sind die Befunde zum Präsentismus: dem Phänomen, krank zur Arbeit zu gehen. Dreiviertel der Beschäftigten waren davon betroffen, im Schnitt kamen sie innerhalb eines Jahres elf Tage zum Arbeiten, obwohl sie sich krank fühlten. Besonders ausgeprägt ist das Phänomen in der Pflege.


Kommentar

Zoom Image
Sarah Lukuc
ist Vorstandsmitglied im Bundesverband Pflegemanagement.

Im Stationsalltag kann man einen Bedeutungszuwachs durch zusätzliche Herausforderungen beobachten. Viele ärztliche Aufgaben werden vom Pflegepersonal mit übernommen. Aufwendige Verbandswechsel und Laborabnahmen gehören schon lange zu den Aufgaben von Gesundheits- und Krankenpflegenden. Die ständige Erreichbarkeit am Telefon sorgt dafür, dass man kaum eine Aufgabe ohne Unterbrechung beenden kann. Die führt zu einem starken Druck auf Seiten der Pflegekräfte. Um so wichtiger wird die Dienstplanung durch die Stationsleitungen. Diese sollte sehr bewusst getroffen werden. Durch regelmäßige freie Tage und die Berücksichtigung der Freizeitwünsche kann sie Mitarbeiter so entlasten.