Zusammenfassung
Das steigende Lebensalter der Bevölkerung und der damit verbundene hohe Anteil älterer
Menschen führen zwangsläufig auch zu einer erhöhten Anzahl von Traumata im höheren
Alter. Bedingt ist dies durch ein Zusammenwirken von nachlassender Kraft und Koordination,
begleitet von Störungen des Gleichgewichtssinns, der Sehfähigkeit und einer in aller
Regel vorhandenen Multimorbidität, die zum sog. Frailty-Syndrom führt, d. h. allen
Zeichen der Gebrechlichkeit. Auch die bei älteren Patienten oft anzutreffende Multimedikation
mit fatalen Nebenwirkungen auf Koordination und Gleichgewicht sowie Kreislauf verstärken
dies mit daraus resultierender deutlich erhöhter Sturzgefahr. Klassische im Alter
vorkommende Frakturen sind insbesondere hüftgelenksnahe Frakturen (im Speziellen Azetabulum-
und Femurfrakturen, Frakturen am Humerus bzw. Handgelenk, aber auch scheinbar banale
Umknicktraumata mit schweren Luxationsfrakturen im Bereich des Sprunggelenks). Nicht
unerwähnt bleiben soll der hohe Anteil von Betroffenen von Insuffizienzfrakturen bei
vorbestehender Osteoporose, dann meist im Bereich der Wirbelsäule bzw. des Beckens.
All diese Patienten bedürfen einer speziellen multi- und interdisziplinären rehabilitativen
Fürsorge. Es ist eine intensive Kooperation zwischen Operateur und orthopädisch-traumatologisch
sowie geriatrisch erfahrenem Rehabilitationsspezialisten erforderlich, um diese Patienten
suffizient betreuen zu können.
Abstract
Due to aging population the incidence of trauma in elderly increases. This is caused
by reduced physical strength, balance and coordination, furthermore by presbyopia
and frailty syndrome. Multi-medication and cardiovascular disorders worsen reduction
of gait coordination and balance and lead to a high number of falls. Fractures of
the acetabulum and in the proximal part of the femur as well as at the humerus, the
radius, and the ankle are typical. Additionally, in case of reduced bone quality such
as osteoporosis there is an increasing number of insufficiency fractures of spine
and pelvis. These patients need an interdisciplinary rehabilitation approach with
extensive communication between surgeons and rehabilitation specialists in order to
achieve sufficient remobilisation.
Schlüsselwörter
Rehabilitation - Alterstraumatologie - alter Patient - Multimorbidität - Komorbiditäten
- Sturzgefahr - geriatrische Frakturen - Frailty-Syndrom
Key words
rehabilitation - traumatology in the elderly - multimorbidity - falls - geriatric
fractures - frailty syndrome