OP-Journal 2017; 33(03): 273-280
DOI: 10.1055/s-0043-115320
Fachwissen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Reha in der Alterstraumatologie

Bernhard Greitemann
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Publication Date:
17 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Das steigende Lebensalter der Bevölkerung und der damit verbundene hohe Anteil älterer Menschen führen zwangsläufig auch zu einer erhöhten Anzahl von Traumata im höheren Alter. Bedingt ist dies durch ein Zusammenwirken von nachlassender Kraft und Koordination, begleitet von Störungen des Gleichgewichtssinns, der Sehfähigkeit und einer in aller Regel vorhandenen Multimorbidität, die zum sog. Frailty-Syndrom führt, d. h. allen Zeichen der Gebrechlichkeit. Auch die bei älteren Patienten oft anzutreffende Multimedikation mit fatalen Nebenwirkungen auf Koordination und Gleichgewicht sowie Kreislauf verstärken dies mit daraus resultierender deutlich erhöhter Sturzgefahr. Klassische im Alter vorkommende Frakturen sind insbesondere hüftgelenksnahe Frakturen (im Speziellen Azetabulum- und Femurfrakturen, Frakturen am Humerus bzw. Handgelenk, aber auch scheinbar banale Umknicktraumata mit schweren Luxationsfrakturen im Bereich des Sprunggelenks). Nicht unerwähnt bleiben soll der hohe Anteil von Betroffenen von Insuffizienzfrakturen bei vorbestehender Osteoporose, dann meist im Bereich der Wirbelsäule bzw. des Beckens. All diese Patienten bedürfen einer speziellen multi- und interdisziplinären rehabilitativen Fürsorge. Es ist eine intensive Kooperation zwischen Operateur und orthopädisch-traumatologisch sowie geriatrisch erfahrenem Rehabilitationsspezialisten erforderlich, um diese Patienten suffizient betreuen zu können.

Abstract

Due to aging population the incidence of trauma in elderly increases. This is caused by reduced physical strength, balance and coordination, furthermore by presbyopia and frailty syndrome. Multi-medication and cardiovascular disorders worsen reduction of gait coordination and balance and lead to a high number of falls. Fractures of the acetabulum and in the proximal part of the femur as well as at the humerus, the radius, and the ankle are typical. Additionally, in case of reduced bone quality such as osteoporosis there is an increasing number of insufficiency fractures of spine and pelvis. These patients need an interdisciplinary rehabilitation approach with extensive communication between surgeons and rehabilitation specialists in order to achieve sufficient remobilisation.