Krankenhaushygiene up2date 2017; 12(03): 299-314
DOI: 10.1055/s-0043-111615
Antiinfektiva
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Antibiotika in der Forschung – Teil 2: Proteinsyntheseinhibitoren

Axel Dalhoff
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Publication Date:
12 September 2017 (online)

Die zunehmenden Resistenzen gramnegativer Bakterien sind in den letzten Jahren weltweit zu einer ernsthaften Bedrohung geworden. Daher ist es von großer Bedeutung, ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung antibakteriell wirksamer Substanzen zu richten, die auch das gramnegative Erregerspektrum abdecken. Nicht weniger bedeutsam ist das Entwickeln von Wirkstoffen, die gegen resistente Pathogene aktiv sind. Dieser 2. Teil der Reihe über neue Antibiotika geht auf die Entwicklungspräparate aus dem Bereich der Proteinsyntheseinhibitoren und deren In-vitro-Aktivität ein.

Kernaussagen
  • Proteinsyntheseinhibitoren sind den verschiedensten Stoffklassen mit unterschiedlichen Wirkmechanismen und differentem Spektrum zuzuordnen.

  • Wirken Oxazolidinone, Pleuromutiline und Makrolide vorrangig auf grampositive Spezies, so wirken Tetrazykline und Aminoglykoside vorrangig auf gramnegative Spezies.

  • Die neuen Oxazolidinone und Makrolide können die Resistenzen gegenüber Methicillin, Vancomycin und Tetrazyklin bzw. Makroliden überwinden.

  • Die derzeit in der klinischen Entwicklung befindlichen Tetrazykline – und insbesondere das Aminoglykosid Plazomicin – weisen eine gute Aktivität gegenüber ESBL-, AmpC- und vor allem Carbapenemase-Bildnern auf. Damit bieten diese Substanzen ein gutes Problemlösungspotenzial entweder im grampositiven oder im gramnegativen Bereich.