Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2019; 54(05): 348-354
DOI: 10.1055/s-0043-111005
Leitlinien in der Praxis
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Präoperative Hypertonie – Muss der Elektiveingriff verschoben werden?

Increased Arterial Blood-Pressure Previous to Elective Surgery – How to Proceed?
Matthias Unterberg
,
Hartmuth Nowak
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Mai 2019 (online)

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Zusammenfassung

Leitlinien zur Klassifikation und Therapie der Volkskrankheit „essenzielle Hypertonie“ sind über nationale [1] und internationale Fachgesellschaften verfügbar und unterliegen einem regelmäßigen Review- und Novellierungsprozess. Eine spezifische Leitlinie zum Management von hypertensiven Patienten in der perioperativen Sondersituation stellt ein Novum dar und richtet sich an alle im perioperativen Setting beteiligten Fachdisziplinen [3].

Abstract

Guidelines concerning the widespread disease “essential arterial hypertension” have been available for a long time. Recently, the Association of Anaesthetists of Great Britain and Ireland (AAGBI) and the British Hypertension Society (BHS) presented a guideline that is focused on the handling of patients suffering arterial hypertension previous to elective surgery. Is there any effort and/or benefit in postponing the operation? Within this guideline we find a concrete statement and recommendation how to deal with this question and how to evaluate the cardiovascular risk regarding this parameter.

Kernaussagen
  • Die präoperative Hypertension ist ein häufiges Problem und veranlasst teilweise dazu, elektive Eingriffe zu verschieben, wobei z. T. die vegetative (Angst- oder Stress-)Situation des Patienten verursachend ist.

  • Es sollte als Entscheidungskriterium vielmehr die langfristige Blutdruckeinstellung berücksichtigt werden, um die unnötige Verschiebung elektiver Eingriffe zu vermeiden.

  • Hierzu ist eine enge Kooperation zwischen ambulanten Therapeuten und Kliniken erforderlich.

  • Die Relevanz des Risikofaktors „arterielle Hypertonie“ muss im Kontext des gesamten kardiovaskulären Risikoprofils bewertet werden.