Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2017; 12(06): 661-676
DOI: 10.1055/s-0043-110864
Grundlagen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Grundlagen patientenberichteter Ergebnisse (Patient-reported Outcome – PRO)

Cornelia Lützner
,
Toni Lange
,
Jörg Lützner
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
10. November 2017 (online)

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Das Outcome aus Sicht des Patienten kann nicht direkt gemessen werden, sondern unterliegt der Selbsteinschätzung, z. B. von Schmerzen, der Zufriedenheit mit dem Therapieergebnis oder der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Die Herausforderung in der Messung solcher Outcomes liegt in ihrer Objektivierung, damit die Ergebnisse zwischen Patienten oder Zeitpunkten vergleichbar sind. Dabei ist die Qualität des Messinstrumentes entscheidend.

Kernaussagen
  • Patient-reported Outcomes (PROs) haben sich ergänzend zu den ärztlichen Test- und Messverfahren in der medizinischen Ergebnismessung etabliert.

  • Patient-reported Outcome Measures (PROMs) sind Instrumente zur Selbsteinschätzung: Sie messen einfache und komplexe Aspekte des Gesundheitszustandes sowie die Ergebnisse medizinischer Interventionen aus der Perspektive des Patienten.

  • Die Anwendung von PROMs führt zu einer besseren Arzt-Patienten-Kommunikation, erleichtert die Entscheidungsfindung und erhöht die Zufriedenheit der Patienten. Damit können Sicherheit, Effektivität und Professionalität in der Gesundheitsversorgung gefördert werden.

  • PROMs werden eingeteilt in

    • generische Messinstrumente,

    • krankheitsspezifische Messinstrumente sowie

    • zielgruppenspezifische Messinstrumente.

  • Unidimensional Single Item Measures erheben eine Dimension von Gesundheit oder ein mehrdimensionales Konstrukt mit einer Frage. Unidimensional Composite Scale Measures erheben eine Dimension von Gesundheit und Multidimensional Composite Scale Measures mehrere Dimensionen mit mehreren Fragen.

  • PROMs sollten folgende Hauptgütekriterien erfüllen:

    • Validität,

    • Reliabilität und

    • Änderungssensitivität.

  • PROMs sollten weiterhin interpretierbar und praktikabel sein.

  • Zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit von Ergebnissen sollten für vergleichbare Fragestellungen einheitlich definierte Outcomes mit den gleichen Messinstrumenten, sogenannten Core Outcome Sets (COS), erhoben werden.