ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2017; 126(05): 245
DOI: 10.1055/s-0043-108499
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Kissing molars – Ein unerwarteter, seltener radiologischer Befund

Hans Ulrich Brauer
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Juni 2017 (online)

Definition

Bei dieser sehr seltenen Verlagerung impaktierter Unterkiefer-Molaren liegen die Okklusalflächen in engem Kontakt zueinander, während die Wurzeln in die entgegengesetzte Richtung zeigen ([Abb. 1]) [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]. Dieser spezielle Röntgenbefund wurde erstmals 1973 von Van Hoof trefflich als „kissing molars“ (KM) beschrieben [1] und erst 1991 wieder von Robinson et al. aufgegriffen [2].

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Abb. 1 In der Panoramaschichtaufnahme sind neben dem dritten und vierten Molar im IV. Quadranten (einseitige „kissing molars“ der Klasse III), die verlagerten und retinierten Weisheitszähne 18, 28 und 38 sowie die supernumären Molaren 19, 29 und 39 zu erkennen.

In der wissenschaftlichen Literatur wird dieser Befund auch als „rosette formation“ und „rosetting of molars“ [3] bezeichnet sowie mit „impacted love“ [4] überschrieben.