Neue Handlungsmöglichkeiten – Psychosomatik und Psychiatrie

Die Krankheitsbilder Schmerz, Depression sowie Körperbildstörungen sind epidemiologisch sehr relevant und beschäftigen auch Physiotherapeuten. Betroffene brauchen gute Versorgungsangebote wie die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT). Sie ist seit Jahrzehnten im Repertoire interdisziplinärer Settings vor allem in süddeutschen Kliniken verbreitet. Die KBT steht für ein leiborientiertes psychotherapeutisches Verfahren.

Die zweite Auflage dieses Grundlagenbuchs erscheint zehn Jahre nach der ersten. Die 25 Autoren bieten unter Herausgeberschaft der Diplom-Pädagogin Evelyn Schmidt Perspektiven auf Körper und Wahrnehmung in der Tradition der KBT. Das umfassende Lehrbuch gibt einen Überblick über die theoretische Orientierung und Forschung, die Methode, Behandlungsformen und die Behandlung bei spezifischen Krankheitsbildern. Es informiert auch über die Behandlung von Kindern und Jugendlichen und die Beratung und Ausbildung. In die zweite Auflage wurden neue Erkenntnisse der Neurowissenschaften und Diagnostik sowie Arbeitsfelder zum Beispiel mit depressiven Patienten und früh traumatisierten Kindern aufgenommen. Interessant wären noch Hinweise auf interdisziplinäre Erfahrungen in der Ausbildung der KBT, die Integration in das System gesundheitlicher Versorgung sowie konkrete Karrieremöglichkeiten für Therapeuten.

Ein empfehlenswertes Buch für Grenzgänger zwischen Physio- und Psychotherapie und alle, die sich beruflich neu orientieren wollen.

Prof. Dr. Heidi Höppner, Professorin für Physiotherapie (ASH Berlin), Modulverantwortliche u.a. für Therapeutische Beziehung und die Praxisphase Psychiatrie und Psychosomatik