Zusammenfassung
Jeder vierte Patient leidet in der Akutphase des Schlaganfalles unter klinisch relevanten
Herzrhythmusstörungen, die den Krankheitsverlauf durch hämodynamische Instabilität
verkomplizieren, die körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten während der Neurorehabilitation
limitieren und das Rezidivrisiko des Schlaganfalles erhöhen können. Auf der Stroke
Unit erreicht eine gezielte Analyse der kontinuierlichen EKG-Ableitung in Form einer
„Rhythmusvisite“ nahezu eine Verdoppelung der Detektionsrate von paroxysmalem Vorhofflimmern
im Vergleich zum konventionellen Monitoring. Nach unauffälliger stationärer Diagnostik
kommen bei begründetem Verdacht auf unerkannte kardiale Arrhythmien innovative Techniken
zum ambulanten Langzeitmonitoring zum Einsatz. Therapeutisch steht für den Neurologen
neben dem Notfallmanagement der Arrhythmie insbesondere die differenzierte antithrombotische
Therapie zur Sekundärprophylaxe des Schlaganfalles im Vordergrund. Dabei ergeben sich
besondere Fragestellungen und klinische Herausforderungen.
Abstract
1 in 4 patients with acute stroke suffers from clinically relevant cardiac arrhythmia
that may complicate the clinical course by hemodynamic instability, limit the success
of rehabilitation care and increase the risk for stroke recurrence. A structured analysis
of the continuous ECG recordings at the stroke unit can double the detection rate
of paroxysmal atrial fibrillation compared to conventional monitoring. In case of
suspected cardiac arrhythmia, ambulatory long-term rhythm monitoring is available
for patients with stroke of unknown cause. Apart from the emergency management of
arrhythmia, different aspects of the antithrombotic treatment for secondary prevention
are of major therapeutic relevance and represent clinical challenges for the neurologist.
Schlüsselwörter
Schlaganfall - Arrhythmien - Embolie - Vorhofflimmern
Keywords
stroke - arrhythmia - embolism - atrial fibrillation