RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0043-100893
Hohe Inzidenz von HWS-Verletzungen bei Schütteltraumen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. Juni 2017 (online)

Mit 1 – 2 % sind Halswirbelverletzungen (CSI) bei Kindern insgesamt selten. Säuglinge und Kleinkinder sind wegen der relativen Kopfgröße, Bandschwäche und unentwickelter Spinalmuskulatur stärker gefährdet. Bei missbräuchlichen Schädeltraumen gehört die zervikale MRT nicht zur Standarddiagnostik. Die pädiatrischen Neuroradiologen untersuchten die Inzidenz von CSI durch Schütteltraumen, identifizierten MRT-Charakteristika und verglichen die Ergebnisse mit anderen Methoden.
Die zervikale MRT wies auch CSI nach, die den anderen Methoden entgingen. Eine Diffusionsrestriktion in der Gehirn-MRT erhöhte die Wahrscheinlichkeit für eine CSI um das 6,2-fache und für Bandverletzungen um das 7,3-fache. Dies unterstreiche die Notwendigkeit einer zervikalen MRT bei Kindern mit einer Diffusionsstörung. Der Nachweis einer CSI spräche für eine traumatische Genese. Die Autoren sprechen sich generell für die Aufnahme der zervikalen MRT in das diagnostische Programm bei Schütteltraumen aus.