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DOI: 10.1055/s-0042-1755717
Gastrointestinale Beschwerden im ersten Jahr nach Sleeve-Gastrektomie (#65)
Einleitung In der Nachsorge bariatrisch operierter Patienten/-innen ist die Ernährungstherapie ein wichtiger Schwerpunkt bei gastrointestinalen Beschwerden.
Methoden Zwischen den Jahren 2013 bis 2018 wurden 211 Patienten/-innen ausgewählt, die eine Sleeve-Gastrektomie erhalten und die Nachsorge lückenlos wahrgenommen hatten. Diese Patienten/innen wurden hinsichtlich ihrer gastrointestinalen Beschwerden zu den Zeitpunkten 1, 3, 6 und 12 Monaten post OP durch ein standardisiertes Patientengespräch erfasst.
Ergebnisse Im ersten Monat post OP haben 34% der Patienten/-innen überhaupt keine Beschwerden empfunden. Dies verbesserte sich auf 45% nach 12 Monaten post OP. Im ersten Monat berichteten 31%, im dritten Monat 29% und im sechsten Monat 21% der Patienten/-innen von Erbrechen. Die Übelkeit war in den ersten 4 Woche bei 20% mind. einmal aufgetreten, der Reflux bei 13% und die Magenschmerzen bei 11 % der Patienten/innen. Die Anteil der Patienten/-innen, die unter Reflux mind. einmal zu den Nachsorgezeitpunkten litten, steigerte sich auf 19% ein Jahr post OP.
Schlussfolgerung Dauerhafte gastrointestinale Beschwerden nach Sleeve-Gastrektomie treten selten auf. Erbrechen, Übelkeit und Reflux werden kurzfristig am häufigsten genannt. In der Nachsorge nach Sleeve-Gastrektomie ist es daher wichtig, die Patienten/-innen zu motivieren, stets gut zu kauen, langsam zu essen, Kohlensäurefrei bzw. -arm zu trinken und faserreiche oder quellende Lebensmittel (v.a. in den ersten Wochen post OP) zu meiden, um gastrointestinale Beschwerden vorzubeugen bzw. zu verhindern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
11. Oktober 2022
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