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DOI: 10.1055/s-0042-1754863
HelicoPTER – lokale Prävalenz, Therapieerfolg und Antibiotikaresistenz der Helicobacter pylori-Infektion in Deutschland
Einleitung Eine Infektion mit Helicobacter pylori stellt die häufigste chronische bakterielle Infektion des Menschen dar und verursacht u.a. gastroduodenale Ulkuserkrankungen und 90% der>1 Million Magenkarzinomfälle jährlich weltweit. Zunehmende Antibiotikaresistenzen mit Versagen der gängigen Eradikationsbehandlungen stellen eine große therapeutische Herausforderung dar. Der Therapieerfolg hängt wesentlich von vorbestehenden Antibiotikaresistenzen ab. Aktuelle Daten zur lokalen Resistenzlage von H. pylori sind in Deutschland und Europa jedoch begrenzt.
Ziele Bestimmung der regionalen Prävalenzen, Resistenzlagen und Eradikationsraten der H. pylori-Infektion in Deutschland.
Aufbau einer Biobank mit Magenbiopsien, Blut- und Stuhlproben am Nationalen Referenzzentrum Helicobacter pylori am Max von Pettenkofer-Institut der LMU für klinisch-translationale Forschungsprojekte zur H. pylori-Infektion.
Methodik Die multizentrische prospektive Querschnitts- und Verlaufsstudie rekrutiert derzeit an den Universitätsklinika in München (LMU und TUM), Tübingen, Hannover und Prag. Als weitere Studienzentren sind Magdeburg, Frankfurt, Regensburg und Lübeck in Vorbereitung. Es ist der Einschluss von 20.000 Probanden und ein Beobachtungszeitraum von 10 Jahren vorgesehen.
Studienteil A dient der Bestimmung der H. pylori-Prävalenz in einem nicht-selektionierten Teilnehmerkollektiv durch den serologischen Nachweis einer Immunantwort gegen H. pylori und – bei positiven Befunden – einen 13C-Atemtest.
In Studienteil B erfolgt eine Gastroskopie mit Biopsieentnahme zur standardisierten histopathologischen Begutachtung und zur Anzucht und Resistenztestung des H. pylori-Stammes.
Bei Einschluss und während der Nachbeobachtung werden anhand von Fragebögen eine symptombezogene Anamnese erhoben, der H. pylori-Eradikationserfolg kontrolliert und bis zu dreimalig Stuhlproben gewonnen.
Die gewonnenen und in der HEPY-Biobank am Nationalen Referenzzentrum für Helicobacter pylori am Max von Pettenkofer-Institut der LMU München eingelagerten Biomaterialien (Serum, Plasma, Stuhl, Magenbiopsien) stehen für zukünftige translationale Forschungsprojekte zur Verfügung. Ein Studieneinschluss ist möglich über niedergelassene Hausärzte und Gastroenterologen, direkt über die Studienzentren, oder die Website https://helicobacter-testen.de.
Publication History
Article published online:
19 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany