Hintergrund Die chirurgische Behandlung des Pleuraempyems ist mit
einer nicht unerheblichen Morbidität und Mortalität verbunden,
insbesondere beim vorerkrankten Patienten. Als schonendere therapeutische
Alternative zur Dekortikation wurde eine Behandlung mittels intrathorakaler
Vakuumtherapie beschrieben, die auch per VATS durchgeführt werden kann. Zur
Verbesserung der oftmals eingeschränkten Sicht mit dem starren Instrument
haben wir den Eingriff um die Nutzung eines flexiblen Endoskopes ergänzt und
stellen nun unsere prospektiven Daten vor.
Material und Methode Durchführung einer flexiblen VATS
(flexVATS) über einen Drainagekanal einer zuvor eingebrachten
Thoraxdrainage. Kombiniert mit einem weiteren Zugang für ein starres MIC
Instrument zum Debridement, Spülung Einlage von Vakuumschwamm- oder
Folienmaterial und regelmäßige Wechsel bzw. Reduktion des
Schwammmaterials.
Ergebnis Insgesamt wurden 13 Patienten (2 Frauen und 11
Männer) behandelt, es erfolgten im median fünf Interventionen
(1-14), davon im median 2 (0-8) in Analgosierung in der Endoskopie und wenn
möglich, ambulant. Die Dauer der Therapie betrug im Median 15 Tage (1-43
Tage). Ein multimorbider Patient verstarb im Rahmen eines septischen Schockes, ein
weiterer im Laufe der Therapie bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz. Bei
einem weiteren Patienten zeigte sich ein Pleuramesotheliom, so dass die Behandlung
abgebrochen wurde. Bei den verbliebenen Patienten konnten das Empyem erfolgreich zur
Ausheilung gebracht werden. Eine schwere Komplikation stellte ein peri-prozeduraler
schwerer Schlaganfall dar.
Schlussfolgerung Die minimalinvasive Vakuumtherapie mittels FlexVATS
stellt aus unserer Sicht eine schonende und erfolgsversprechende Methode dar,
Patienten mit einem lokal begrenzten Pleuraempyem effektiv zu behandeln. Weitere
prospektive und vergleichende Studien sind notwendig, um die möglichen
Behandlungsvorteile gegenüber den klassischen operativen Methoden
herauszuarbeiten.