Zentralbl Chir 2022; 147(S 01): S59-S60
DOI: 10.1055/s-0042-1754217
Abstracts
Minimal invasive Chirurgie und Robotik

Innovative Therapie des Pleuraempyems – Die Flexible Video-assistierte Thorakoskopie (FlexVATS) und minimalinvasive Vakuumtherapie

M Tachezy
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein, Viszeral und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
P Busch
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein, Viszeral und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
S Bonk
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein, Viszeral und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
T Rösch
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Interdisziplinäre Endoskopie, Hamburg, Deutschland
,
J Izbicki
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein, Viszeral und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
,
K Bachmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Allgemein, Viszeral und Thoraxchirurgie, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Die chirurgische Behandlung des Pleuraempyems ist mit einer nicht unerheblichen Morbidität und Mortalität verbunden, insbesondere beim vorerkrankten Patienten. Als schonendere therapeutische Alternative zur Dekortikation wurde eine Behandlung mittels intrathorakaler Vakuumtherapie beschrieben, die auch per VATS durchgeführt werden kann. Zur Verbesserung der oftmals eingeschränkten Sicht mit dem starren Instrument haben wir den Eingriff um die Nutzung eines flexiblen Endoskopes ergänzt und stellen nun unsere prospektiven Daten vor.

    Material und Methode Durchführung einer flexiblen VATS (flexVATS) über einen Drainagekanal einer zuvor eingebrachten Thoraxdrainage. Kombiniert mit einem weiteren Zugang für ein starres MIC Instrument zum Debridement, Spülung Einlage von Vakuumschwamm- oder Folienmaterial und regelmäßige Wechsel bzw. Reduktion des Schwammmaterials.

    Ergebnis Insgesamt wurden 13 Patienten (2 Frauen und 11 Männer) behandelt, es erfolgten im median fünf Interventionen (1-14), davon im median 2 (0-8) in Analgosierung in der Endoskopie und wenn möglich, ambulant. Die Dauer der Therapie betrug im Median 15 Tage (1-43 Tage). Ein multimorbider Patient verstarb im Rahmen eines septischen Schockes, ein weiterer im Laufe der Therapie bei therapierefraktärer Herzinsuffizienz. Bei einem weiteren Patienten zeigte sich ein Pleuramesotheliom, so dass die Behandlung abgebrochen wurde. Bei den verbliebenen Patienten konnten das Empyem erfolgreich zur Ausheilung gebracht werden. Eine schwere Komplikation stellte ein peri-prozeduraler schwerer Schlaganfall dar.

    Schlussfolgerung Die minimalinvasive Vakuumtherapie mittels FlexVATS stellt aus unserer Sicht eine schonende und erfolgsversprechende Methode dar, Patienten mit einem lokal begrenzten Pleuraempyem effektiv zu behandeln. Weitere prospektive und vergleichende Studien sind notwendig, um die möglichen Behandlungsvorteile gegenüber den klassischen operativen Methoden herauszuarbeiten.


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    Publication History

    Article published online:
    13 September 2022

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