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DOI: 10.1055/s-0042-1753882
DER EUREGIONALE GESUNDHEITSATLAS – AUFBAU EINER GEMEINSAMEN GBE-PLATTFORM FÜR DIE KOMMUNEN DER EUREGIO-MAAS-RHEIN
Einleitung Etwa 30% der europäischen Bürger*innen leben in Grenzregionen. In Grenzregionen sollte der europäische Integrationsprozess am positivsten zu spüren sein, jedoch zeigen Daten der Europäischen Kommission, dass das Navigieren zwischen verschiedenen Verwaltungs- und Rechtssystemen oft noch immer komplex und schwierig ist. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist es unabdingbar, über relevante und vergleichbare Daten über die Grenzen hinweg zu verfügen. In der Euregio Maas-Rhein (EMR), bestehend aus fünf Grenzregionen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland, wurde deshalb die Initiative einer gemeinsamen GBE-Plattform, der Euregionale Gesundheitsatlas, ins Leben gerufen.
Methoden Der Euregionale Gesundheitsatlas zielt darauf ab, eine langfristige Zusammenarbeit zu etablieren, um bestehende (gesundheitsbezogene) Daten über die Bewohner*innen der EMR zu sammeln, zu analysieren und zu vergleichen und diese Daten auf euregionaler Ebene verfügbar zu machen. Um sicherzustellen, dass die Daten verwertbar sind, ist es wichtig, über repräsentative und vergleichbare Daten zu verfügen. Repräsentative Daten sind jedoch häufig nur auf nationaler, nicht aber auf regionaler Ebene verfügbar. Außerdem sind die Daten aufgrund unterschiedlicher Methoden der Datenerhebung und -darstellung oft nicht direkt vergleichbar. Für den Euregionalen Gesundheitsatlas werden Daten in einzigartiger Weise auf verschiedenen geographischen Ebenen aufbereitet und visualisiert. Auf diese Weise sind alle verfügbaren und vergleichbaren Daten in der gesamten EMR für interessierte Bürger*innen, Beschäftigte im Gesundheitswesen oder politische Entscheidungsträger*innen zugänglich.
Ergebnisse Der Euregionale Gesundheitsatlas ist eine fortlaufende Arbeit: Die vorhandenen Daten werden ständig aktualisiert, um ihre Vergleichbarkeit zu verbessern, und neue Inhalte werden hinzugefügt, um die Perspektive zu erweitern.Die Daten, die in den Euregionalen Gesundheitsatlas einfließen, stammen aus Registern, Gesundheitserhebungen und aus früheren und aktuellen Interreg-Projekten wie dem euPevent Social Norms Approach (SNA) und dem Euregional Youth Survey. Während der COVID-19-Pandemie wurden Daten über die tägliche Zahl der Fälle und die 7-Tage-Inzidenz, die Zahl der durchgeführten Tests, die Hospitalisierungsrate und die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 verarbeitet und auf unserem Dashboard dargestellt, und zwar nicht nur für die Euregio Maas-Rhein, sondern auch für die Euregios Rhein-Maas-Nord, Rhein-Waal und Twente.
Schlussfolgerung Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermöglicht die Erhebung und Darstellung vergleichbarer Daten auf euregionaler Ebene. Der Euregionale Gesundheitsatlas trägt zum Wissensaustausch, zum gegenseitigen Verständnis und zur grenzüberschreitenden politischen Entwicklung bei. Der Atlas ist eine kostenlose, leicht zugängliche Plattform, siehe www.euregionalhealthatlas.eu
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Publication History
Article published online:
22 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany