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DOI: 10.1055/s-0042-1753756
ENTWICKLUNG EINES GRADUIERTENPROGRAMMS IN ZEITEN VON COVID-19: DER AIACAMPUS
Einleitung Der Forschungsverbund Autonomie im Alter (F. AiA) wurde 2016 mit dem Ziel etabliert, die Selbstständigkeit älterer Menschen zu stärken. Er ist damit Teil der Landesstrategie Sachsen-Anhalts, Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Ein weiteres Anliegen bestand darin, wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Zu Beginn bildeten die Nachwuchswissenschaftler:innen (NWs) eine Arbeitsgruppe zum regelmäßigen Austausch und folglich wuchs die Idee einer strukturierten Nachwuchsförderung. Die Umsetzung eines Graduiertenprogramms wurde von 2019 bis 2021 als AiAcampus realisiert. Das Team des AiA Zentralprojekts erstellte einen dreisemestrigen Plan und führte den AiAcampus vom Sommersemester (SS) 2020 bis einschl. SS 2021 durch. Die Pandemie führte zu einer Umstellung aller geplanten Präsenztermine auf digitale Angebote. Die größten Herausforderungen waren die Heterogenität der NWs hinsichtlich ihrer Fachdisziplin und Qualifikationsstufe (Masterstudierende, Doktorand:innen und Post-Docs) und ihrer Bedarfe sowie das Schaffen einer durch gegenseitige Unterstützung geprägten Atmosphäre zwischen den Teilnehmenden, auch im digitalen Raum.
Methoden Der AiAcampus richtete sich an alle NWs im F. AiA, die Teilnahme war freiwillig. Die NWs kamen u.a. aus den Fachdisziplinen Gesundheits-, Pflege-, Sozial-, Bildungs-, Neuro- und Naturwissenschaften sowie Gerontologie. Von mehr als 40 NWs nahmen 35 mindestens einmal am AiAcampus teil. Die Themenschwerpunkte waren in die drei Bereiche „Berufsfelder in der Alter(n)sforschung in Sachsen-Anhalt“, „Soft Skills und Kernkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens und des Wissenschaftsmanagements“ und „Interdisziplinäre Forschungsansätze und Methoden“ eingeteilt. Referent:innen wurden entsprechend der Themen angefragt und auch Projektleitungen aus dem F. AiA beteiligten sich aktiv. Die Datenerhebung umfasste eine Bedarfsanalyse der NWs zur Schwerpunktsetzung der Themen vor Beginn, administrative Daten von Teilnahmelisten, Kurzevaluierungen nach jeder Veranstaltung und eine Abschlussbefragung. Für die Erstellung der Onlinefragebögen wurde SoSci Survey und zur Analyse der quantitativen Daten die Statistik Software SPSS Statistics genutzt.
Ergebnisse Eine hohe Teilnahme war von Masterstudierenden und -absolvent:innen sowie Promovend:innen zu verzeichnen. Die digitale Durchführung erschwerte die Vernetzung zwischen den NWs. Die Heterogenität bezüglich der Fachrichtungen förderte den interdisziplinären Austausch.
Schlussfolgerung Für die Masterstudierenden und -absolvent:innen war der AiAcampus ein Gewinn, da Programme dieser Art häufig ausschließlich auf Promovend:innen ausgerichtet sind. Für die Vernetzung innerhalb digitaler Angebote bedarf es mehr Ressourcen für informelle Begegnungen. Die Initiierung weiterer Graduiertenprogramme mit interdisziplinärer Ausrichtung wird empfohlen, da sich der AiAcampus als wertvolle Unterstützung zur methodischen und persönlichen Weiterentwicklung erwies.
Publication History
Article published online:
22 August 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
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Germany