Rofo 2022; 194(S 01): S2
DOI: 10.1055/s-0042-1749757
Abstract
Vortrag (Wissenschaft)
Berufliche Aus-, Weiter- und Fortbildung

Karriereerwartungen und Arbeitsbedingungen in der Radiologie: eine nationale Umfrage

I Molwitz
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmed, Hamburg
,
C Kemper
2   Radiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
V Regitz-Zagrosek
3   Gender in Medicine, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
E Can
2   Radiologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin
,
J Yamamura
4   Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg
,
A Bucher
5   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt
,
C Storz
6   Neuroradiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
,
S Afat
7   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen
,
M Gerwing
8   Radiologie, Universitätsklinikum Münster, Münster
,
M Sieren
9   Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
,
T Oechtering
10   Radiology and Medical Physics; Radiologie und Nuklearmedizin, University of Wisconsin; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Madison; Lübeck
,
S Keller
11   Radiologie, Universitätsmedizin Berlin, Berlin
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Erhebung der Erwartungen und Wahrnehmungen von Radiologinnen und Radiologen in Deutschland an Tätigkeit und Karriere.

Material und Methoden 66 validierte Fragen zu Berufserwartungen, Arbeitsbedingungen und Karriere wurde u.a. über das Forum Junge Radiologie, die Deutsche Röntgengesellschaft sowie manuell an 4.500 Radiologinnen und Radiologen verschickt. Die statistischen Analysen erfolgten deskriptiv sowie mittels Regressions- und Varianzanalysen.

Ergebnisse Von 522 Teilnehmenden (45,8% weiblich; 52,7% männlich) waren 28,4% in Weiterbildung, 10,5% Fachärztinnen und -ärzte, 20,5% in leitender Funktion und 12,1% Chefärztinnen und -ärzte. 30% arbeiteten in Universitätskliniken. Die am häufigstem genannte Erwartung betraf „Freude an der Arbeit“ (79,3% sehr wichtig, 19,2% wichtig) gefolgt von „einer guten Atmosphäre“ (75,9%; 22,2%) und „planbaren Arbeitszeiten“ (37,2%; 37,5%). „Familienfreundlichkeit“ war für 41,2% sehr wichtig und 33,1% wichtig, „qualifizierte Ausbildung“ für 65,9% und 24,7%, strukturierte Weiterbildung für 41,2% und 31,2%. Forschungsmöglichkeiten wurden von 9,6% als wichtig erachtet und von allen erfragten Kriterien als am schlechtesten erfüllt beurteilt. Geforderte Verbesserungen betrafen die Strukturierung von Weiterbildung und Rotationen (11,7%), mehr Zeit für Forschung (9,8%), Supervision und Lehre (10%) sowie Familienfreundlichkeit (9,8%). Über physische und psychische Erschöpfung klagten 26,2% bzw. 26,6% häufig und 2,3% bzw. 3,3% durchgehend; Radiologinnen signifikant häufiger als Radiologen (P<0,001). Sich von der Arbeit zu distanzieren fiel 16,5% häufig, und 6,9% stets schwierig. Karrieremöglichkeiten wurden von Radiologinnen als signifikant schlechter eingeschätzt (p<0,001), während 62,9% der Radiologen Geschlecht als Karrierefaktor für irrelevant einschätzten.

Schlußfolgerungen Diese Studie liefert Einblicke in die Erwartungen, Wahrnehmung und Verbesserungswünsche hinsichtlich radiologischer Arbeitsbedingungen und Karrieren in Deutschland.



Publication History

Article published online:
29 August 2022

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