Ultraschall Med 2022; 43(S 01): S24
DOI: 10.1055/s-0042-1749546
Abstracts
Pränatalmedizin

3D-Drucktechnologie in der sonographischen Ausbildung des Ersttrimesterscreenings

Laura Remmersmann
1   Universitätsklinikum Bonn, Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde
,
Florian Recker
2   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
,
Brigitte Strizek
3   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
,
Ulrich Gembruch
4   Universitätsklinikum Bonn, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin
,
Valentin Schäfer
5   Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Klinik und Poliklinik III Klinik für Onkologie, Hämatologie, Rheumatologie und klinische Immunologie
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Problemstellung Die Bestimmung der Nackentransparenz (NT) ist eine entscheidende Messung im Rahmen der Fehlbildungsdiagnostik und im Ersttrimesterscreening. Die Kriterien für eine valide Messung wurden hierfür von der Fetal Medicine Foundation (FMF) festgelegt und finden weltweit Anwendung. Um die Kriterien der FMF zur NT-Messung sicher in der Klinik anwenden zu können, bedarf es Übung unter guten Untersuchungsbedingungen. Da es häufig Störvariablen in der Praxis gibt sowie als Goldstandard für Studien, entwickelten wir ein kostengünstiges 3D-gedrucktes Ultraschall Trainingsmodell eines Fetus.

Patienten und Methoden Zur Erstellung des Modells wurde eine gesunde Schwangere mit einem gesunden Fetus in der 13. SSW mittels eines GE Voluson e10 geschallt. Die Bilder wurden mit der Software Autodesk Fusion360 bearbeitet und anschließend mit einem hochauflösenden 3D-Drucker (Formlabs Form3) gedruckt. Nach der Einbettung des Modells in Gelatine, wurde das Modell durch Ultraschallexperten (DEGUM/EFSUM Level II/III) validiert.

Ergebnisse Im Vergleich des Modells und mit den Bildern gesunder Feten zeigte sich eine ähnliche Darstellung der Ultraschallmorphologie im Modell. Die FMF-Kriterien zur Einstellung des fetalen Sagittalschnittes im ersten Trimenon wurden erfüllt. Beim Reliabilitätstest der Modelle mit verblindeten Ultraschall Spezialisten wurden die normalen und pathologischen Modelle jeweils korrekt identifiziert. Die Kosten des Modells beliefen sich auf 2,50 EUR.

Schlussfolgerung Wir konnten zeigen, dass die Herstellung eines kostengünstigen 3D-gedruckten Ultraschall-Trainingsmodells zur fetalen NT-Messung, welches die FMF-Ultraschalldefinitionen und die veröffentlichten Cut-off-Werte erfüllt, machbar ist.

Es konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, ein kostengünstiges Trainingsmodell zur Bestimmung der fetalen NT auf Basis der FMF-Kriterien herzustellen. FMF-zertifizierte Untersucher identifizierten das jeweilige Modell in allen Fällen korrekt.



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Article published online:
20 June 2022

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