Diabetologie und Stoffwechsel 2022; 17(S 01): S58
DOI: 10.1055/s-0042-1746369
Abstracts | DDG
02. Poster

Digitale Diabetologie – Langzeitanalyse diabetes-spezifischer mHealth-Apps

Christoph Ament
1   Universität Augsburg, Lehrstuhl Regelungstechnik, Augsburg, Germany
,
Claudia Eberle
2   Hochschule Fulda - University of Applied Sciences, Medizin/Innere Medizin & Allgemeinmedizin, Fulda, Germany
› Author Affiliations
 

Fragestellung Vor 15 Jahren wurde mit der Vorstellung des ersten iPhones die Voraussetzung für mobile und personalisierte mHealth-Anwendungen geschaffen. Nach einer rapiden Entwicklung ist heute in den Industrieländern eine Sättigung erreicht (Deutschland: 68,6Mio. Smartphone-Nutzer, 88.8% der Bevölkerung) [1]. Wie haben sich mHealth-Apps für Diabetiker etabliert?

Methodik Wir analysieren automatisiert die zu „Diabetes“ gefundenen mHealth-Apps (n=250 in Goople Play und n=165 im Apple App Store) nach Installationszahlen, Bewertungen, Nutzungs- und Funktionsprofilen und verglichen dies mit den Analysen im Zeitraum von 2015 bis 2022 [2] [3] [4] [5] [6] [7].

Ergebnisse *Im Vergleich zu 2020 steigt die Zahl der installierten Diabetes-Apps in 2022 mäßig an (Google: 17,6Mio. auf 26,3Mio., Apple: 28,0Mio. auf 33,6 Mio.). Bezogen auf 537Mio. Diabetespatienten weltweit [8] sind dies lediglich 11,1%.

*Im Vergleich zu 2020 nimmt der Funktionsumfang der Apps in 2022 insgesamt leicht zu. Funktionsanteil bei installierten nach Kategorien (Google): Informationsangebote: 61,2% auf 64,1%, Tracking: 70,8% auf 72,6%, soziale Funktionen: 21,6% auf 22,2%, Geräteunterstützung: 9,6% auf 12,5%.

*Für die adressierten Diabetesformen gilt von 2020 auf 2022 (Google): T1D: 24,4% auf 23,8%, T2D: 33,2% auf 29,0%, GDM: 12,4% auf 15,3%.

*Die meisten Installationen entfallen auf einige wenige Apps: 6 Apps umfassen 50% aller Installationen (Google, 2020 und 2022).

*Kostenpflichtige Apps spielen mit 3,2% der Installationen eine geringe Rolle, dafür weisen 52% Werbung und 20% In-App-Käufe aus (Google).

*Aktuell gibt es 1 Diabetes-App als digitale Gesundheitsanwendung (DiGA). Mit „10.000+“ Installationen spielt dies quantitativ noch kaum eine Rolle.

SCHLUSSFOLGERUNGEN: mHealth-Apps könnten eine wachsende Rolle im Management des Diabetes mellitus einnehmen.



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Article published online:
26 May 2022

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