Diabetologie und Stoffwechsel 2022; 17(S 01): S23-S24
DOI: 10.1055/s-0042-1746274
Abstracts | DDG
02. Poster

Zusammenhang von fraktionaler Anistropie und Troponin-T mit strukturellen und funktionellen Nervenschäden der oberen Extremität bei Patientin mit Prädiabetes und Typ2 Diabetes.

Johann Jende
1   Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
,
Zoltan Kender
2   Uniklinik Heidelberg, Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie, Heidelberg, Germany
,
Jakob Morgenstern
2   Uniklinik Heidelberg, Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie, Heidelberg, Germany
,
Pascal Renn
1   Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
,
Christoph Mooshage
1   Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
,
Alexander Juerchott
1   Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
,
Stefan Kopf
2   Uniklinik Heidelberg, Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie, Heidelberg, Germany
,
Peter Nawroth
2   Uniklinik Heidelberg, Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie, Heidelberg, Germany
,
Martin Bendzus
1   Uniklinik Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg, Germany
,
Felix Kurz
3   Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Radiologie, Heidelberg, Germany
› Author Affiliations
 

Fragestellung In vergangenen Studien wurde ein Zusammenhang zwischen dem hochsensitive Troponin-T (hsTNT) und strukturellen sowie funktionellen Nervenschädigungen der unteren Extremität bei Patienten mit Diabetes Typ 2 gefunden. Das Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob diese Zusammenhänge auch an der oberen Extremität reproduzierbar sind.

Methodik Bei 10 Patienten mit Nüchternglucosespiegeln über 100mg/dl wurde eine Magnetresonanzneurographie der rechten oberen Extremität durchgeführt. Hierbei wurden T2-gewichtete und diffusionsgewichtete Sequenzen akquiriert. Die fraktionale Anisotropie(FA) wurde als Indikator für die strukturelle Integrität der peripheren Nerven automatisiert für die Nervi ulnaris, medianus und radialis berechnet. Zusätzlich wurden bei allen Patienten serologische, klinische und elektrophysiologische Untersuchungen durchgeführt. Die Korrelation der Daten wurde nach Pearson für normalverteilte und nach Spearman für nicht normalverteilte Daten getestet.

Ergebnisse Die Werte für das hsTNT und HbA1c waren negativ mit der durchschnittlichen FA der Nervi ulnaris, medianus und radialis korreliert(r=-0,084; p=0,002 und r=-0,68; p=0,032). Außerdem zeigte sich sowohl für die FA als auch für das hsTNT eine Korrelation mit den Punkten im „Michigan Hand Outcome“ Fragebogen(r=-0,76; p=0,010 und r=0,87; p=0,001). Ebenfalls fand sich eine negative Korrelation für hsTNT und HbA1c mit dem Gesamtergebnis im „Purdue Pegboard“ Test(r=-0,87; p=0,001 und r=-0,68: p=0,031).

Schlussfolgerung In dieser Studie konnte erstmals ein Zusammenhang von hsTNT als auch HbA1c mit funktionellen und strukturellen Nervenparametern an der oberen Extremität bei Patienten mit Glukosetoleranzstörung und Diabetes Mellitus Typ 2 gezeigt werden. Die sich gleichenden Muster der oberen und unteren Extremität unterstützen die Hypothese, dass durch Hyperglykämie bedingte gleichförmige, diffuse Mikroangiopathie zu peripheren Nervenschädigungen bei diabetischer Polyneuropathie beiträgt.

Jende, J. M. E., Groener, J. B., Kender, Z., Hahn, A., Morgenstern, J., Heiland, S., et al. (2020a). Troponin T parallels structural nerve damage in type 2 diabetes A cross sectional study using magnetic resonance neurography. Diabetes 69, 713–723. doi: 10.2337/db19-1094

Jende, J. M. E., Kender, Z., Mooshage, C., Groener, J. B., Alvarez-Ramos, L., Kollmer, J., et al. (2021). Diffusion tensor imaging of the sciatic nerve as a surrogate marker for nerve functionality of the upper and lower limb in patients with diabetes and prediabetes. Front. Neurosci. 15:190. doi: 10.3389/fnins.2021.642589



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Article published online:
26 May 2022

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