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DOI: 10.1055/s-0042-1746004
Quantitativer Vergleich verschiedener Methoden der Knochenmarks-Dosimetrie für die Lu-177-PSMA-Radionuklidtherapie
Ziel/Aim Die Hämatotoxizität ist ein möglicher limitierender Faktor für die Lu-177-PSMA-Radionuklidtherapie. Daher gilt das rote Knochenmark (RM) als Risikoorgan. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der RM-Dosimetrie, indem (1) der blutbasierte (BB) Ansatz mit einem bildgebenden (IB) Ansatz verglichen und (2) der Einfluss verschiedener Dosisberechnungssoftware auf die RM-Absorptionsdosis (AD) bewertet wurde.
Methodik/Methods Diese Studie umfasste 8 Patienten, 4 mit einer hohen und 4 mit einer niedrigen ossären Tumorlast (TL). Es erfolgte je eine Ganzkörper-SPECT-Bildgebung und Blutentnahme nach 2, 24, 48 und 72 Stunden. RM zeitintegrierte Aktivitätskoeffizienten wurden basierend auf der Aktivitätskonzentration im Blut und für den IB-Ansatz unter Verwendung der in den SPECT-Bildern segmentierten Aktivität in den Lendenwirbeln L2–4, skaliert auf die gesamte RM-Masse, berechnet. RM AD wurden unter Verwendung von OLINDA/EXM 1.1, IDAC-Dose 1.0 und IDAC-Dose 2.1 mit RM, Hauptorganen und Restkörper (RB) (einschließlich Tumoren) als Quellorgane berechnet.
Ergebnisse/Results Für den BB-Ansatz war die mediane RM AD mit OLINDA/EXM 1.1 mit 87 mGy/GBq bzw. 53 mGy/GBq um 51% bzw. 23% höher im Vergleich zu IDAC-Dose 2.1, aufgrund unterschiedlicher Annahmen bezüglich des RB-Beitrags zur RM-AD. Wenn RM als Quellorgan ausgeschlossen wurde, überschätzten IDAC-Dose 2.1 und 1.0 die RM AD um 65% und 38% für hohe TL und unterschätzten sie um -18% bzw. -27% für niedrige TL im Vergleich zum RM BB-Ansatz. OLINDA 1.1 unterschätzte die RM AD für hohe TL um -23% und für niedrige TL um -53%. Der IB-Ansatz (nur angewandt für niedrige ossäre TL) zeigte eine langsamere Kinetik im Vergleich zum BB-Ansatz und damit um zwischen 149% und 189% höhere RM AD.
Schlussfolgerungen/Conclusions Die Wahl des RM-Dosimetrie-Ansatzes und der Dosimetrie-Berechnungssoftware wirken sich stark auf die berechnete AD aus. Ein einheitliches Vorgehen bzw. die Berücksichtigung der Methodik ist für die Festlegung und Anwendung von RM-Dosisgrenzwerten notwendig.
Publication History
Article published online:
14 April 2022
© 2022. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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