Ziel/Aim [18F]FDG PET/CT wird verstärkt bei unklarer Entzündungskonstellation oder Verdacht auf
eine rheumatische Erkrankung eingesetzt. In dieser Studie sollte eruiert werden, ob
ein [18F]FDG PET/CT die Verdachtsdiagnose ändern kann.
Methodik/Methods 34 Patienten mit gesicherter Riesenzellarteriitis (RZA) und/oder Polymyalgia rheumatica
(PMR), die ein initiales [18F]FDG PET/CT erhalten hatten, wurden retrospektiv ausgewertet. Die Verdachtsdiagnose
vor dem PET wurde mit der endgültigen Diagnose verglichen. Zudem wurde eine semiquantitative
Analyse durchgeführt, die das Verhältnis von Gefäßwand zu Leber (VLR) und Gelenk zu
Leber (JLR) umfasste.
Ergebnisse/Results Vor der PET/CT war bei 22/34 (64,7%) der Patienten die Diagnose unklar, während bei
7/34 (20,6%) eine PMR und bei 5/34 (14,7%) eine RZA vermutet wurde. Nach der PET wurde
bei 19/34 (55,9%) eine RZA, bei 9/34 (26,5%) eine RZA mit PMR (RZA+PMR) und bei den
übrigen 6/34 (17,6%) eine PMR diagnostiziert. Die PET änderte die Verdachtsdiagnose
in 28/34 (82,4%), insbesondere in allen unklaren Fällen. Die VLR von Patienten mit
endgültiger Diagnose einer RZA war tendenziell höher als die VLR bei PMR [RZA, 1,01±0,08
(95%CI, 0,95–1,1) vs. PMR, 0,92±0,1 (95%CI, 0,85–0,99), p=0,07], jedoch nicht im Vergleich
zu RZA+PMR [1,04±0,14 (95%CI, 0,95–1,13), p=1]. Die JLR der Patienten, bei denen eine
PMR diagnostiziert wurde [0,94±0,16 (95%CI, 0,83–1,06)], war jedoch im Vergleich zur
JLR bei RZA [0,58±0,04 (95%CI, 0,55–0,61)] und RZA+PMR [0,64±0,09 (95%CI, 0,57–0,71);
jeweils p<0,001] signifikant erhöht.
Schlussfolgerungen/Conclusions Bei Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung kann eine [18F]FDG PET/CT die Diagnose in der Mehrzahl der Fälle ändern, v.a. in unklaren Fällen.
Die semiquantitative Auswertung könnte bei der endgültigen Diagnose der PMR hilfreich
sein.