Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11(06): 367
DOI: 10.1055/s-0042-118809
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Baptist Gallwitz
,
Karsten Müssig
,
Robert Ritzel
,
Jochen Seufert
,
Harald Staiger
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Publication History

Publication Date:
22 December 2016 (online)

Menschen mit Diabetes stehen mit einer Vielzahl an medizinischen Fachdisziplinen in Verbindung. Nur deren ineinander greifende Zusammenarbeit kann eine optimale Versorgung garantieren. Beispiele gelungener Vernetzung auf regionaler Ebene bieten etwa die Netzwerke Diabetischer Fuß Nordrhein oder auch das Regionale Innovationsnetzwerk (RIN) Diabetes.

Die unter anderem mit dem Gesundheitspreis NRW 2012 ausgezeichneten Netzwerke Diabetischer Fuß Nordrhein sind eine Initiative von Ärzten in Praxen und Kliniken, in der alle Berufsgruppen rund um Menschen mit dem komplexen Krankheitsbild Diabetischer Fuß zusammenarbeiten. Die fünf Netzwerke in Nordrhein haben seit 2003 mehr als 10 000 Menschen behandelt und konnten insbesondere positive Effekte auf die Notwendigkeit von Beinamputationen und stationären Aufnahmen sowie die Mortalität erzielen.

Das vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte RIN Diabetes vernetzt in Düsseldorf und Umgebung Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft, und Politik mit Partnerinnen und Partnern aus der Diabetesforschung, -prävention und –behandlung. Das Netzwerk bündelt ihre Kompetenzen und Expertise und ebnet den Weg für die Entwicklung innovativer Maßnahmen zur Vorsorge und Behandlung des Diabetes, wie etwa einen Online-Wegweiser für Betroffene und Risikogruppen.

Die Übertragung dieser oder anderer bereits bestehender Strukturen auf weitere Regionen wäre sehr wünschenswert im Sinne einer verbesserten Versorgung Betroffener.

In der aktuellen Ausgabe von Diabetologie und Stoffwechsel nehmen sich die Autoren Petrak et al. dem zunehmend wichtigen Zusammenhang zwischen Diabetes und Depression an und stellen den Einfluss eines verhaltenstherapeutischen Gruppenprogramms auf die Lebensqualität bei älteren Menschen mit Typ-2-Diabetes dar. Heitmann et al. beschreiben in ihrer Übersichtsarbeit den Stellenwert des GLP-1-Rezeptoragonisten Dulaglutid bei der Behandlung des Typ-2-Diabetes. Darüber hinaus geben Forst et al. in ihrem CME-Refresher einen Überblick zu den technischen Möglichkeiten und Limitationen der Glukoseselbstmessung. Auch ist es uns gelungen, zwei ausgewiesene Experten für Kommentare aktueller Studien zu gewinnen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Diabetologie und Stoffwechsel und schöne, besinnliche Feiertage und einen guten Jahreswechsel.

Ihr Karsten Müssig