Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2016; 21(06): 265
DOI: 10.1055/s-0042-117044
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Deutsche Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e. V. (dggö) – Ausschüsse in der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie e. V. (dggö)

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Dezember 2016 (online)

Ausschuss Entwicklungszusammenarbeit

Gegründet

2010

Zahl der Mitglieder

Der Ausschuss besteht aus etwa 60 Wissenschaftlern aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Gesundheitsökonomie, von denen etwa die Hälfte an den jährlichen Sitzungen teilnimmt. Ein großer Teil der Mitglieder verfügt über Arbeits- und Lebenserfahrung in Entwicklungsländern, aber gerade der Diskurs mit „reinen Methodikern“ der Gesundheitsökonomie erweist sich als besonders fruchtbar.

Vorsitz

PD Dr. Manuela De Allegri, Institute of Public Health, Universität Heidelberg

Vorsitz (stellvertretend)

Dr. Christian Pfleiderer, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Neuwahl (Datum)

März 2018

Tagungen – Konferenzen – Meetings

jährlich zwei Treffen: auf der dggö-Jahrestagung im März sowie eine wissenschaftliche Tagung im Herbst. In der Regel findet die Herbsttagung bei einem größeren Träger der Entwicklungszusammenarbeit (z.B. KfW, GIZ) statt, um Austausch und gemeinsame Reflexion von Wissenschaft und Praxis zu fördern.

Zielsetzung

Gesundheitsökonomie ist die Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung und Bewertung von Gesundheitssystemen und sowie der Überwindung von Ressourcenknappheit beschäftigt. Entwicklungsländer, die mit besonderer Knappheit natürlicher und finanzieller Ressources sowie Humankapital konfrontiert sind, haben einen entsprechend hohen Bedarf an gesundheitsökonomischer Forschung. Gerade in den Least Developed Countries ist Effizienz, d. h. die bestmögliche Nutzung der knappen Ressourcen, von zentraler Bedeutung, da jegliche Ineffizienz unmittelbar menschliches Leiden und Sterben impliziert. Missmanagement in Gesundheitseinrichtungen, Fehlallokation von Ressourcen und unzureichende soziale Sicherung kosten jedes Jahr Millionen von Menschenleben und erschweren die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vieler Länder. Häufig fehlt Wissen über modernes Management, sozialpolitische Planung und institutionelle Gestaltung. Solches Wissen ist beispielsweise in Deutschland vorhanden, jedoch scheitert der Transfer an kulturellen, politischen oder auch epidemiologischen Besonderheiten. Europäische Modelle können nicht einfach übernommen werden. Vielmehr müssen gesundheitsökonomische Lösungen maßgeschneidert und im Dialog mit und letztlich in Eigenverantwortung der Partner umgesetzt werden. Sowohl in den Partnerländern als auch in der Entwicklungshilfe besteht folglich ein hoher Bedarf an gesundheitsökonomischer Forschung. Die Arbeitsgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, wirksame gesundheitsbezogene Entwicklungszusammenarbeit mit Methoden der Gesundheitsökonomie zu unterstützen. Hierzu nutzt sie den breiten Wissensbestand der Gesundheitsökonomie, wendet diesen explizit auf aktuelle Probleme der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern an und sucht Wege, gemeinsam mit den Partnern kontextbezogene Lösungen zu entwickeln. Ultimativ möchte die Arbeitsgruppe einen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheits- und Lebenssituation der Menschen in diesen Ländern leisten. Hierzu ist eine enge Zusammenarbeit mit den Trägerorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sinnvoll, die sowohl Anregungen zu Forschungsfragestellungen liefern als auch gewonnene Erkenntnisse in die Praxis transferieren.

Erreichte Ziele

Die Arbeitsgruppe hat seit ihrer Gründung 11 Konferenzen mit einer großen Vielfalt an gesundheits- und entwicklungsrelevanten Vorträgen veranstaltet. Themen reichten von Sozialer Krankenversicherung, Qualitätsmanagement, Wasserversorgung, National Health Accounts, Disease Dynamics Modelling bis hin zu Kostenkalkulation und Evaluation von Entwicklungsprojekten in einer Vielzahl von Partnerländer, so u. a. Tansania, Kenia, Malawi, Libyen, Pakistan, Afghanistan, Kambodscha und Indonesien. Als besonders zielführend und fruchtbar hat sich die enge Zusammenarbeit mit den Trägern der Entwicklungszusammenarbeit erwiesen.

Homepage

https://www.dggoe.de/ausschuesse/entwicklungszusammenarbeit/