Der Nuklearmediziner 2016; 39(04): 279-286
DOI: 10.1055/s-0042-113844
Neurobildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aminosäure-PET bei Hirntumoren

Amino Acid PET in Brain Tumors
K.-J. Langen
1   Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich, Jülich
2   Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Aachen, Aachen
,
N. Galldiks
1   Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich, Jülich
3   Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Köln, Köln
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Publication Date:
14 December 2016 (online)

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Zusammenfassung

In der Hirntumordiagnostik hat die PET mit radioaktiv markierten Aminosäuren in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist in vielen Zentren bereits als ergänzendes Diagnoseverfahren neben der MRT etabliert. Die Aminosäure-PET bietet wichtige Zusatzinformationen bei der diagnostischen Zuordnung unklarer zerebraler Raumforderungen und eine verbesserte Darstellung der Tumorausdehnung von zerebralen Gliomen, welche bei der Planung einer Biopsie, eines neurochirurgischen Eingriffs und einer Bestrahlung wichtige Hilfestellung bieten kann. Des Weiteren können prognostische Informationen gewonnen werden, ein Tumorprogress oder -rezidiv besser von unspezifischen posttherapeutischen Veränderungen in der MRT differenziert werden sowie Therapieeffekte zuverlässiger und frühzeitiger als mit der MRT beurteilt werden.

Abstract

PET using radiolabelled amino acids has gained increasing interest in the diagnostics of brain tumors in the last years and has been established in many neurooncological centers as a complementary diagnostic tool to MRI. Amino acid PET offers important additional information in the diagnosis of unclear space-occupying brain lesions and an improved delineation of tumor extent of cerebral gliomas which is helpful for biopsy guidance, planning of surgery and radiation therapy. Furthermore, amino acid imaging may provide prognostic information, helps to differentiate tumor progression and recurrence from unspecific posttherapeutic changes in the tissue and to detect the metabolic response during tumor therapy earlier than with conventional MRI.