Laryngorhinootologie 2017; 96(02): 98-103
DOI: 10.1055/s-0042-113134
Originalie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Trainierbarkeit der Diskrimination von Phonemen im Störgeräusch bei normalhörenden Erwachsenen

Improvement in Phoneme Discrimination in Noise in Normal Hearing Adults
A. Schumann
1   Audiologische Abteilung, -und Halschirugie, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
L. Garea Garcia
1   Audiologische Abteilung, -und Halschirugie, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
,
U. Hoppe
1   Audiologische Abteilung, -und Halschirugie, Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Kopf Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
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Publikationsverlauf

eingereicht 18. Mai 2016

akzeptiert 18. Juli 2016

Publikationsdatum:
15. September 2016 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund: Ziel der vorliegenden Studie war es, die Trainierbarkeit der Phonem-Diskrimination im Störgeräusch und deren Effektivität auf das Sprachverstehen im Störgeräusch bei normalhörenden Erwachsenen zu untersuchen. Trainiert wurde mit einem speziellen computergestützten Hörtraining die Diskrimination von Konsonanten und Vokalen in bestimmten Silbenverbindungen (Nonsense-Silben) aus einem Störgeräusch heraus.

Material und Methoden: 46 normalhörende Erwachsene nahmen freiwillig an der Studie teil, 28 davon bildeten die Trainingsgruppe und 18 die Kontrollgruppe. Die Trainingsgruppe trainierte über einen Zeitraum von 3 Wochen regelmäßig 2-mal wöchentlich für ca. eine Stunde mit einem speziellen Computerprogramm. Das Sprachverstehen der Teilnehmer für die Trainingsgruppe wurde vor dem Training und am Ende des Trainings mit dem Freiburger Einsilber Test im Störgeräusch ermittelt. Die Kontrollgruppe trainierte nicht und durchlief ausschließlich die Testmessung in einem Abstand von 2 bis 3 Wochen. Die Trainingsgruppe erhielt Nachmessungen 2–3 Monate nach Trainingsende.

Ergebnisse: Die Mehrheit der Trainierenden verbesserte ihre Fähigkeit zur Diskrimination von Konsonanten und Vokalen signifikant im Verlauf des Trainings. Sowohl kurz- als auch langfristig waren die Verbesserungen des Sprachverstehens im Störgeräusch für die Trainingsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant.

Schlussfolgerung: Wir konnten eine Trainierbarkeit der Phonem-Diskrimination im Störgeräusch bei normalhörenden Erwachsenen nachweisen. Außerdem zeigten sich positive Effekte solch eines spezifischen Trainings auf ein Sprachverstehen im Störgeräusch, auch über einen längeren Zeitraum.

Abstract

Objective: The study’s aim was to examine the possibility to train phoneme-discrimination in noise with normal hearing adults, and its effectivity on speech recognition in noise. A specific computerised training program was used, consisting of special nonsense-syllables with background noise, to train participants’ discrimination ability.

Material and Methods: 46 normal hearing subjects took part in this study, 28 as training group participants, 18 as control group participants. Only the training group subjects were asked to train over a period of 3 weeks, twice a week for an hour with a computer-based training program. Speech recognition in noise were measured pre- to posttraining for the training group subjects with the Freiburger Einsilber Test. The control group subjects obtained test and restest measures within a 2–3 week break. For the training group follow-up speech recognition was measured 2–3 months after the end of the training.

Results: The majority of training group subjects improved their phoneme discrimination significantly. Besides, their speech recognition in noise improved significantly during the training compared to the control group, and remained stable for a period of time.

Conclusions: Phonem-Discrimination in noise can be trained by normal hearing adults. The improvements have got a positiv effect on speech recognition in noise, also for a longer period of time.