Im Rahmen der vielfach wissenschaftlich begleiteten Weiterentwicklung der Rehabilitation
stehen heute zahlreiche gute Konzepte und ein differenziertes Qualitätssicherungsprogramm
mit Reha-Therapiestandards und Überprüfung der Struktur-, Prozess- sowie Ergebnisqualität
sowohl klinikübergreifend als auch auf Einrichtungsebene zur Verfügung. Zu den wichtigen
Fragen, die im Kontext der Rehabilitation und des Erreichens ihrer Ziele noch konsequenter
zu verfolgen sind, gehören die individuellen gesundheitsbezogenen Einstellungen und
Handlungen in Verbindung mit förderlichen und hinderlichen Faktoren der Person und
ihres Umfelds. Dazu untersuchten S. Korsch et al. mit einem qualitativen Ansatz bei Rehabilitanden mit chronischem Rückenschmerz
Förderfaktoren und Barrieren zur Umsetzung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen.
Auf Basis ihrer Ergebnisse schlagen sie u. a. ein individuelles Barrierenmanagement
vor. Eine wichtige Subgruppe stellen dabei Rehabilitanden mit hohen Depressivitätswerten
dar, bei denen das soziale Umfeld eine besondere Funktion hat.
Zu den bei kardiologischen Rehabilitanden besonders relevanten psychischen Handlungsbarrieren
gehört die Angst. Sie sollte im Rehabilitationsprozess regelhaft erfasst und berücksichtigt
werden. Das Screening von Angst wird durch den computeradaptiven Test ACAT-cardio
erleichtert, für den K. Müller et al. eine hohe Kriteriumsvalidität und Cut-Off-Werte zum Routineeinsatz in kardiologischen
Rehabilitationskliniken ermittelten.