Zeitschrift für Palliativmedizin 2016; 17(06): 302-307
DOI: 10.1055/s-0042-111268
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Palliativversorgung auf der pädiatrischen Palliativstation „Lichtblicke“ – Eine retrospektive Studie

Inpatient Paediatric Palliative Care – A Retrospective Study
D. Garske
Kinderpalliativzentrum Datteln – Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Fakultät für Gesundheit – Universität Witten/Herdecke
,
P. Schmidt
Kinderpalliativzentrum Datteln – Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Fakultät für Gesundheit – Universität Witten/Herdecke
,
C. Hasan
Kinderpalliativzentrum Datteln – Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Fakultät für Gesundheit – Universität Witten/Herdecke
,
J. Wager
Kinderpalliativzentrum Datteln – Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Fakultät für Gesundheit – Universität Witten/Herdecke
,
B. Zernikow
Kinderpalliativzentrum Datteln – Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Lehrstuhl für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativmedizin, Fakultät für Gesundheit – Universität Witten/Herdecke
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. November 2016 (online)

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Zusammenfassung

Einleitung: 2010 wurde die bundesweit erste pädiatrische Palliativstation eröffnet. Diese Studie beschreibt erstmalig die Charakteristika der Patienten einer pädiatrischen Palliativstation.

Methode: Es wurde eine retrospektive Querschnittsstudie durchgeführt. Zur Auswertung wurden hauptsächlich deskriptive Verfahren angewendet.

Ergebnisse: In den Jahren 2010/11 wurden 336 Kinder auf der pädiatrischen Palliativstation versorgt. Die Aufenthaltsdauer betrug durchschnittlich 12,6 Tage. Die meisten Kinder litten an einer Erkrankung des Nervensystems. Die stationäre Aufnahme war zu 47 % durch eine Symptomeskalation bedingt. Pro Kind zeigten sich durchschnittlich 6 Symptome, wobei Dyspnoe, Schmerz und zerebrale Krampfanfälle als am meisten leidvoll bewertet wurden. Die Patienten erhielten durchschnittlich 6 verschiedene Medikamente (Spanne 0 – 16). 78 % waren mit einer PEG versorgt und 71 % benötigten einen Rollstuhl.

Diskussion: Die Komplexität der pädiatrischen Palliativpatienten mit hauptsächlich neurologischen Erkrankungen erfordert die Bündelung der Kompetenzen auf einer pädiatrischen Palliativstation mit Anbindung an alle Fachabteilungen der Kinder- und Jugendklinik.

Abstract

Introduction: In 2010, the first paediatric palliative care ward in Germany was established. This study is the first to describe characteristics of patients of a paediatric palliative care ward.

Method: A retrospective cross-sectional study was conducted. Mostly descriptive statistics were applied.

Results: In 2010/11, 336 patients have been treated as in-patients on the paediatric palliative care ward. On average, the duration of stay was 12,6 days. Most of the children suffered from a disease of the nervous system. 47 % of the children escalated symptoms were the reason for admission. On average, the children displayed 6 symptoms and dyspnea, pain and seizures were rated the most distressful. Patients received an average of 6 drugs (Min: 0, Max: 16). A total of 78 % required a PEG-tube and 71 % required a wheel chair.

Discussion: For these complex paediatric palliative care patients it seems necessary to combine different skills and expertise on a paediatric palliative care ward and to closely cooperate with other medical disciplines of a children’s hospital.