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DOI: 10.1055/s-0042-109759
Zum Tode von Hans Dietrich Büttner
Publication History
Publication Date:
22 July 2016 (online)

Dr. med. Hans Dietrich Büttner ist hochbetagt im April d. J. in Minden gestorben.
Wir erinnern uns:
Er war Arzt für Allgemeinmedizin und kam früh in Kontakt mit der Balintarbeit, die ihn sehr bewegte und in der er selbst viel bewegt hatte.
Als Gründungsmitglied der Deutschen Balintgesellschaft (1974) wurde er 1980 1. Vorsitzender dieser Gesellschaft in der Nachfolge des früh verstorbenen Dr. med. Gerhard Stoppe.
Ein Kernthema des Vorstandes für die Balintarbeit, das er in Zusammenarbeit mit Frau Dr. M. Stubbe und seinen späteren Nachfolgern Dr. Hans Dickhaut und Prof. W. Stucke voranbringen konnte, war damals schon die Weiterbildung zum Balintgruppenleiter.
Balintarbeit war für Ärzte der Allgemeinmedizin in jener Zeit nicht selbstverständlich. Sie sei frei von Inhalten der psychotherapeutischen und psychoanalytischen Fallbesprechungsgruppen zu halten, wie wir dem Protokoll der 7. Balintstudientagung von M. Stubbe (1981)entnehmen. Das mag heutzutage etwas archaisch anmuten. Ob dahinter eine vorbewusste Angst oder der Respekt vor der Psychodynamik in der Arzt- Patient Beziehung stand, heute im Mittelpunkt dieser Arbeit, wissen wir nicht?
Möglicherweise kam dazu eine unausgesprochene Ambivalenz, wissenschaftlichen Arbeiten gegenüber? Dem zu begegnen, plante man gemeinsame Sitzungen mit dem wissenschaftlichen Beirat und die Zusammenarbeit mit der AÄGP. Darüber hinaus trat Herr Büttner für Kurzreferate aus dem Kreis der Mitglieder und Teilnehmer dieser Tagungen ein. Davon können wir heute nur träumen. Nicht aber zu träumen brauchen wir von dem intensiven Austausch über die Balintarbeit im internationalen Bereich, besonders der IBF, einen Austausch, den Hans Dietrich Bütten mit den o. G. gepflegt und gefördert hat. Die Deutsche Balint Gesellschaft ist ihrem Ehrenmitglied zu großem Dank verpflichtet.
1.6.2016
E. R. Petzold und G. Bergmann