Menschen mit Diabetes haben ein zwei- bis viermal höheres Risiko, eine kardiovaskuläre
Erkrankung zu entwickeln, als Menschen ohne Diabetes. Die Zusammenhänge zwischen Diabetes
und kardiovaskulären Erkrankungen sind komplex: Diabetes geht oft einher mit Hypertonie
und Übergewicht, die beide Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen sind [
1
], [
2
]. Kardiovaskuläre Erkrankungen wie z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall sind mit circa
60 % die Haupttodesursache für Menschen mit Typ-2-Diabetes [
1
]. Um das kardiovaskuläre Risiko bei Typ-2-Diabetes managen zu können, ist es wichtig,
neben der optimalen Einstellung des Blutzuckers die weiteren Risikofaktoren (Blutdruck,
Gewicht, Blutfettwerte etc.) zu berücksichtigen.
Weltweit haben derzeit etwa 415 Millionen Menschen einen Diabetes mellitus, und Forscher
erwarten bis 2040 einen Anstieg auf rund 642 Millionen. Laut der 7. Ausgabe des IDF-Atlas
gibt es in Deutschland circa 6,54 Millionen Erwachsene mit Diabetes, hinzu kommen
etwa 2,5 Millionen nicht diagnostizierte Fälle. [
3
]. Etwa 95 % der Diabetes-Patienten haben einen Typ-2-Diabetes, wovon viele zusätzlich
diabetische Folgeerkrankungen (u. a. kardiovaskuläre Erkrankungen) haben. [
4
].
Umfassendes Studienprogramm
Zu dem SGLT2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance®) liegen Ergebnisse eines umfassenden Studienprogramms mit weltweit über 15000 Menschen
mit Typ-2-Diabetes vor. Die Ergebnisse zeigen, dass unter Empagliflozin signifikant
und klinisch relevant der HbA1c-Wert und das Körpergewicht sowie der Blutdruck gesenkt werden, bei einer gleichzeitig
geringeren Rate von Hypoglykämien [
5
]–[
9
],[
*
]. So betrug die Senkung des HbA1c-Wertes im Vergleich zu Placebo 0,74 % (10 mg) bzw. 0,85 % (25 mg) nach 24 Wochen
[
5
], [
6
] und 0,78 % (10 mg) bzw. 0,89 % (25 mg) nach 76 Wochen [
11
], wobei eine Gewichtsabnahme von durchschnittlich 2,26 (10 mg) bzw. 2,48 kg (25 mg)
erzielt wurde [
5
], [
6
],[
*
]. Eine signifikante Reduktion des systolischen Blutdrucks im Vergleich zu Placebo
wurde erreicht, unabhängig von der Begleitmedikation und ohne Einfluss auf die Pulsfrequenz,
sowie eine adjustierte mittlere Senkung des systolischen Blutdrucks um 4,1 mmHg (10
mg) bzw. 4,3 mmHg (25 mg) [
6
]–[
9
],[
*
].
Welche Patienten profitieren besonders?
Die Fixkombination aus Empagliflozin plus Metformin ist eine gute Therapieoption
zur Reduktion des HbA1c-Wertes für Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit Metformin allein oder in Kombination
mit weiteren, den Blutzucker senkenden Medikamenten keine angemessene Blutzuckerkontrolle
erreichen:
-
die ihre guten Vorsätze für einen gesünderen Lebensstil nur schwer einhalten können
-
die von der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Empagliflozin plus Metformin in einer
Tablette profitieren möchten
-
die flexible Dosierungsmöglichkeiten benötigen
-
bei denen Compliance ein wichtiges Thema darstellt
Neue Fixkombination verfügbar
Der SGLT2-Hemmer Empagliflozin ist seit August 2014 auf dem deutschen Markt erhältlich.
Seit März 2016 steht den Patienten in Deutschland jetzt auch die Fixkombination aus
Empagliflozin plus Metformin (Synjardy®) zur Verfügung. Die Kombination verbindet die Vorteile der Monosubstanzen in einer
Tablette, was Patienten die Einnahme erleichtern kann. Die Fixkombination wurde für
Erwachsene mit Typ-2-Diabetes zugelassen,
-
die mit Metformin alleine oder in Kombination mit weiteren, den Blutzucker senkenden
Medikamenten unzureichend eingestellt sind, oder
-
die bereits mit einer Kombination aus Empagliflozin und Metformin als separate Tabletten
behandelt werden [
10
].
Die Fixkombination wird zweimal täglich als Tablette eingenommen und wird in folgenden
Dosierungen angeboten:
-
5 mg Empagliflozin plus 850 mg Metformin,
-
5 mg Empagliflozin plus 1000 mg Metformin,
-
12,5 mg Empagliflozin plus 850 mg Metformin,
-
12,5 mg Empagliflozin plus 1000 mg Metformin [
10
].
Die Fixkombination zeigte keine zusätzlichen Nebenwirkungen im Vergleich zu den Einzelsubstanzen.
Die häufigste Nebenwirkung der Fixkombination waren Hypoglykämien bei Kombination
mit Insulin und / oder einem Sulfonylharnstoff. Häufige Nebenwirkungen unter Empagliflozin
als Einzelsubstanz sind Harnwegsinfektionen, Infektionen des Genitaltrakts, eine gesteigerte
Diurese sowie Juckreiz [
10
].
Kardiovaskuläre Risikoreduktion
In der EMPA-REG-OUTCOME®-Studie wurde gezeigt, dass Empagliflozin bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und kardiovaskulären
Vorerkrankungen bei zusätzlicher Gabe zur Standardtherapie im Vergleich zu Placebo
neben der blutzuckersenkenden Wirkung den Blutdruck und das kardiovaskuläre Risiko
senken konnte [
12
], [
*
]. In der Langzeitstudie zeigte Empagliflozin folgende Ergebnisse:
-
Risikoreduktion der kardiovaskulären Mortalität um 38 %,
-
Risikoreduktion der Gesamtsterblichkeit um 32 %,
-
Risikoreduktion für Krankenhauseinweisungen aufgrund von Herzinsuffizienz um 35 %.
Neben Empagliflozin erhielten knapp 3/4 der Studienteilnehmer Metformin – die Senkung
des kardiovaskulären Risikos konnte auch konsistent gezeigt werden, wenn Empagliflozin
mit Metformin kombiniert wurde.
Abb. 1 Signifikante und klinisch relevante Senkung des HbA1c-Wertes mit Empagliflozin unter Monotherapie und in Kombination mit verschiedenen
oralen blutzuckersenkenden Therapien und Insulin [
5
]–[
8
], [
13
].
Fazit
Um das kardiovaskuläre Risiko bei Typ-2-Diabetes erfolgreich zu managen, ist es nicht
ausreichend, nur die Blutzuckereinstellung zu optimieren, es müssen auch die verschiedenen
Faktoren – wie z. B. Hypertonie und Übergewicht – berücksichtigt werden. Mit Empagliflozin
ist eine effektive HbA1c-Senkung mit dem zusätzlichen Vorteil der Gewichtsabnahme und Blutdrucksenkung verbunden,
bei einem günstigen Verträglichkeitsprofil. Seit März 2016 steht die Fixkombination
aus Empagliflozin plus Metformin in Deutschland zur Verfügung. Für beide Substanzen
konnten Studien zeigen, dass sie zusätzliche kardiovaskulär günstige Effekte bei Menschen
mit Typ-2-Diabetes und hohem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen haben [
10
], [
12
].
Weitere Informationen zu dem Wirkstoff Emagliflozin und der Fixkombination aus Empagliflozin
plus Metformin finden Sie unter www.jardiance.de.
Sabine Hoppenstock, Gerlingen
Dieser Text entstand mit freundlicher Unterstützung durch Boehringer Ingelheim GmbH
und Lilly Deutschland GmbH.