Bei der Transplantation von Blutstammzellen
können Allergien übertragen werden.
Zu diesem Schluss sind N. Garzorz et
al., München, nun gekommen. Im Journal
of the European Academy of Dermatology
and Venereology stellten sie im März ihre
Erkenntnisse online vor (DOI: 10.1111/
jdv.13617).
Die Münchner Forscher berichten den Fall
eines 46-jährigen Mannes. Weil er an Leukämie
erkrankt war, hatte er eine Blutstammzelltransplantation
erhalten. Die Spenderin, seine Schwester, litt bekanntermaßen
unter einer Kiwiallergie. Nach
der Transplantation reagierte auch der
Bruder allergisch auf Kiwis – zum 1. Mal
in seinem Leben.
Eine Sensibilisierung auf Kiwi liegt bei rund 5 % der Bevölkerung vor. (© SergeyIT / Fotolia.com)
Dass Allergien bei der Blutstammzellspende
übertragen werden können, wurde
bereits mehrfach berichtet. Bislang war
jedoch nicht gezeigt worden, dass die allergische
Reaktion des Empfängers tatsächlich
durch die Zellen des Spenders
hervorgerufen wurde.
Anhand verschiedener Tests konnten die
Münchner Forscher nun genau das beweisen.
Der genaue Mechanismus der Übertragung
bleibt jedoch weiterhin unklar.
Möglicherweise waren die Kiwi-spezifischen
T- und B-Zellen bei der Stammzellenspende
auf den Empfänger übertragen
worden.
Kathrin Strobel, Mannheim