Aktuelles

Ergotherapieverordnungen in Zahlen – GKV-HIS-Bericht 2015

Abb.: cornecoba/fotolia.com

Das Heilmittel-Informations-System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-HIS) gewährt quartalsweise Einblicke darin, wie Heilmittel von den Ärzten verordnet werden. Nun liegt der Jahresbericht für 2015 vor. Demnach ist bundesweit der Bruttoumsatz für Heilmittel insgesamt von 2014 zu 2015 um 9,2 Prozent gestiegen und umfasste im letzten Jahr 6,2 Milliarden Euro. Unverändert wird in Deutschland Ergotherapie nach Physiotherapie am häufigsten benötigt. Der Ergotherapieanteil an den Gesamtausgaben für Heilmittel beträgt mit 0,9 Milliarden Euro 14,5 Prozent. Von 2014 auf 2015 sind die Umsätze für Ergotherapie um 10,4 Prozent gestiegen.

Innerhalb der Ergotherapieverordnungen sind die drei umsatzstärksten Heilmittelleistungen weiterhin die sensomotorisch-perzeptive Einzelbehandlung (Zuwachs 7,7 Prozent), die psychisch-funktionelle Einzelbehandlung (Zuwachs 13,3 Prozent) und die motorischfunktionelle Einzelbehandlung (Zuwachs 18,4 Prozent) ([GRAFIK]).

ba

Gefahr: falscher Indikationsschlüssel – Gerichtsurteil

Stimmt auf einer Verordnung der Indikationsschlüssel nicht, laufen Therapeuten Gefahr, die erbrachte Leistung später von der Kasse nicht erstattet zu bekommen. Das teilt Rechtsanwalt D. Benjamin Alt (www.rechtsanwaltalt.de) mit und bezieht sich dabei auf ein aktuelles Urteil des Sozialgerichts Konstanz.

In dem Verfahren klagte eine Ergotherapeutin gegen die AOK Baden-Württemberg. Dort reichte sie eine Verordnung ein, die bis auf den Indikationsschlüssel korrekt ausgestellt war. Laut Alt hatte die AOK zunächst einen Vergleich angeboten, dass die Therapeutin 2/3 der Vergütung erhalten sollte und über die Einigung eine Verschwiegenheitsvereinbarung getroff en werden soll. Damit wollte die Therapeutin sich jedoch nicht abfinden. Der Fall landete beim Sozialgericht Konstanz. Dieses hat der AOK recht gegeben. Die Ergotherapeutin geht somit komplett leer aus.

ba