Gastroenterologie up2date 2016; 12(01): 55-71
DOI: 10.1055/s-0042-102591
Leber/Galle/Pankreas
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gutartige Lebertumoren

Marcus-Alexander Wörns
,
Roman Kloeckner
,
Jens Uwe Marquardt
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2016 (online)

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Kernaussagen

Diagnose

  • Verbesserungen in den kontrastmittelverstärkten bildgebenden Verfahren (insbesondere CEUS und MRT) haben zur Folge, dass bei benignen fokalen Leberläsionen heute nur noch in Ausnahmefällen eine Histologie für die definitive Diagnose erforderlich ist.

  • Eine definitive Diagnose ist jedoch bei allen benignen Lebertumoren und tumorartigen Leberläsionen für das weitere Vorgehen und die Behandlung von entscheidender Bedeutung, auch wenn nur selten Komplikationen auftreten bzw. nur in einigen wenigen Fällen die Gefahr einer malignen Transformation besteht.

Vorgehen

  • Im Rahmen der Abklärung zystischer Läsionen sind bei bildgebenden Auffälligkeiten vor allem die zystische Echinokokkose sowie das biliäre Zystadenom/Zystadenokarzinom wichtige Differenzialdiagnosen.

  • Das kavernöse Hämangiom und die fokal noduläre Hyperplasie sind die beiden häufigsten benignen Lebertumoren. Ein gezieltes Follow-up bzw. eine Behandlung ist nur in den seltensten Fällen notwendig.

  • Beim Leberzelladenom steigt ab einer Größe von 5 cm das Komplikationsrisiko deutlich an. Neben der Neigung zur spontanen Blutung oder Ruptur (bis zu 30 %) besteht die Gefahr einer malignen Transformation in ein hepatozelluläres Karzinom in ca. 5 % der Fälle. Eine definitive Diagnose und Abgrenzung zu anderen benignen Lebertumoren ist daher zwingend notwendig.