NOTARZT 2016; 32(01): 24-29
DOI: 10.1055/s-0042-101673
Originalarbeit
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Aussagen der deutschen Rettungsdienstgesetze zur Ausstattung arztbesetzter Rettungsmittel

Statutes Governing Physician-Staffed Emergency Medical Service Vehicle Equipment in Germany

Authors

  • T. K. Becker

    1   Department of Emergency Medicine, University of Michigan Health System, Ann Arbor, Michigan, United States of America
  • F. Schomerus

    2   Sektion Akutgeriatrie, Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH, Standort Mosbach
  • J. Hinkelbein

    3   Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Köln (AöR)
  • T. Kerner

    4   Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Schmerztherapie, Asklepios Klinikum Harburg, Hamburg
  • H. Genzwürker

    5   Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Neckar-Odenwald-Kliniken gGmbH, Standorte Buchen und Mosbach
Further Information

Publication History

Publication Date:
26 February 2016 (online)

Preview

Zusammenfassung

Der Rettungsdienst in Deutschland ist von einer Vielzahl an Regelungen auf Länderebene geprägt. Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sehen sich mit neuen wissenschaftlichen Daten, regulatorischen Entwicklungen sowie Fragen des Qualitätsmanagements konfrontiert. In dieser Arbeit sollen die rettungsdienstrechtlichen Vorgaben bezüglich der Ausstattung von arztbesetzten Rettungsmitteln als wichtigem Aspekt der Strukturqualität in den 16 Bundesländern untersucht werden. Die einzelnen Landesrettungsdienstgesetze (LRDG), Verordnungen und Erlasse wurden bezüglich ihrer Aussagen zur Ausstattung von arztbesetzten Rettungsmitteln analysiert. Der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung sowie die zuständige Behörde wurden ebenfalls erfasst. 12 von 16 LRDG wurden in den letzten 5 Jahren aktualisiert. Die rechtlichen Anforderungen an die Ausstattung von arztbesetzten Rettungsmitteln variieren zwischen den Bundesländern. Während einzelne Gesetzestexte keine Aussagen zur Fahrzeugausstattung enthalten und die meisten eher unspezifische Angaben machen, verweisen 2 LRDG unmittelbar auf die einschlägigen DIN-Normen als Grundlage für die Ausstattung. Die existierenden rechtlichen Anforderungen im deutschen Rettungsdienst variieren und können dementsprechend zu erheblichen Unterschieden in den Bundesländern führen. Einheitliche Mindeststandards sind erforderlich, um eine sinnvolle und vergleichbare Ausstattung der Einsatzfahrzeuge in Deutschland sicherzustellen.

Abstract

Emergency medical services (EMS) in Germany are regulated by numerous state laws and regulations. The legal framework is faced with new scientific data, regulatory trends and quality management issues. This study aims to investigate the statutory provisions regarding physician-staffed ambulance equipment in the 16 federal states of Germany. Decrees and enactments regarding physician-staffed EMS vehicle equipment in EMS laws and regulations of all 16 federal states were reviewed. Time of last update and relevant authorities were also recorded. 12 of 16 states updated their EMS laws within the last 5 years. Requirements for EMS vehicle equipment vary from state to state. While some state laws do not mention vehicle equipment and most give rather unspecific requirements, the laws of 2 states specifically mention DIN norms such as the DIN 75079 “Emergency car for emergency physicians” Current legal regulations on EMS in Germany vary and may lead to considerable differences between states. A unified approach is necessary to ensure uniform standards in EMS vehicle equipment nationwide.