Gastroenterologie up2date 2016; 12(01): 14-15
DOI: 10.1055/s-0042-100858
Klinisch-pathologische Konferenz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuroendokrines Karzinom des Analkanals: Eine seltene Differenzialdiagnose

Andreas Krieg
,
Wolfram T. Knoefel
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Publication Date:
18 March 2016 (online)

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Fazit

In dem vorliegenden Fall wurde durch endoskopische Biopsie ein mehr als 2 cm großes, hochproliferatives NEC (G3) des Analkanals diagnostiziert. Zudem bestand in der Umfelddiagnostik zum Staging der Verdacht auf eine Metastasierung der regionären inguinalen Lymphknoten. Eine Fernmetastasierung ließ sich nicht nachweisen, sodass analog zu den Empfehlungen der ENETS für NEC des Rektums ein chirurgisches Vorgehen nach onkologischen Kriterien im Sinne einer abdominoperinealen Rektumexstirpation mit Dissektion der regionären Lymphknoten erfolgte.

Der präsentierte Fall demonstriert jedoch bei fehlenden Leitlinien und Empfehlungen sowie unzureichender aktueller Studienlage auch die aktuelle Problematik bei der Wahl einer adäquaten Therapie von NEN des Analkanals. Darüber hinaus soll dieser Kasus sowohl den Kliniker als auch den Pathologen daran erinnern, dass auch bei Tumoren des Analkanals differenzialdiagnostisch die doch extrem seltene Gruppe der GEP-NEN in Betracht gezogen werden muss.