Einleitung LDA wird weltweit zur Prävention der Präeklampsie (PE) empfohlen. Jedoch entwickeln
einige Schwangere trotz LDA eine PE. PE gilt aufgrund gemeinsamer pathophysiologischer
Mechanismen (z.B.: oxidativer Stress) als eine Frühform der kardiovaskulären Erkrankungsformen
(CVD). Da Aspirin, als Eckpfeiler der antithrombozytären Therapie der CVD zur Vermeidung
der pathologischen Auswirkungen verwendet wird, dient die Thrombozytenfunktionstestung
als Surrogat-Marker. Ziel der Arbeit ist, die Thrombozytenfunktion - mit der „Goldstandardmethode“
der Lichttransmissionsaggregometrie (LTA) nach Gustav Born - entsprechend den Erkenntnissen
der kardiovaskulären Forschung zu quantifizieren und falls notwendig die prophylaktische
Wirkung zu optimieren. „Aspirin low responsiveness”, ein insuffiziente Thrombozytenhemmung,
ist ein bekanntes Phänomen in der Kardiologie mit einer Prävalenz von bis zu 60%.
Material und Methodik In einem Zeitraum von 3 Jahren wurden 248 Patientinnen und deren LDA-Wirkung beobachtet.
Die Einleitung der Aspirin-Prophylaxe (nach den jeweils gültigen Leitlinien-Empfehlungen
100mg bez. 150mg) basierte entweder auf einen positiven Screening-Test oder aufgrund
von Risikofaktoren. Zeigte die Thrombozytenfunktionsbestimmung, gemessen mit der LTA,
bei 100mg Aspirin eine ausreichende Hemmung, wurde die Dosis beibehalten; bei ineffizienter
Hemmung wurde die Dosis auf 150mg erhöht und die Thrombozytenfunktionshemmung neuerlich
überprüft. 150mg Aspirin wurde aber nicht weiter gesteigert.
Ergebnisse 64.6% der untersuchten Probandinnen zeigen unabhängig der Aspirin-Dosis, eine gute
Aspirinwirkung (Gruppe 1), 35.4% zeigen aber eine unzureichende Hemmung auf die maximale
Dosis von 150mg Aspirin (Gruppe 2). In der Gruppe 1 entwickelten zwei Schwangere eine
PE und in der Gruppe 2 entwickelten 12 Schwangere eine PE (p<0.05).
Zusammenfassung Um die optimale Aspirin-Dosierung zur Prävention der Präeklampsie zu garantieren,
muss die Wirksamkeit auf die Thrombozytenaggregation individualisiert monitiert und
die Dosis dementsprechend adaptiert werden. In weiteren Studien könnte gezeigt werden,
dass ggf. die derzeitige 150mg Aspirin-Dosisobergrenze überschritten werden müsste.
Interessenskonflikt Es besteht kein Interessenskonflikt der oben angegebenen Personen.