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DOI: 10.1055/s-0041-1723273
Dunkelfeldradiographie der Lunge als neuer Weg in der Lungenbildgebung
Einführung: Eine Röntgenaufnahme wird häufig für die initiale Untersuchung oder zur Verlaufsbeurteilung des Thorax angewandt. Die Erkennung von strukturellen Schäden, insbesondere bei frühen Formen, ist jedoch begrenzt. Die Dunkelfeldtechnik (X-ray dark-field imaging, XDF) ermöglich die Erfassung von kohärenter Kleinwinkelstreuung, wodurch Dichtefluktuationen wie z. B. an den Alveolarmembranen sichtbar werden. Durch diese Studie sollen die ersten Eindrücke mit dieser neuen Technik vorgestellt werden.
Methoden: Ein XDF Prototyp wurde entwickelt, um in einer ersten Studie Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung mit Lungengesunden zu vergleichen. Das System ist aus einem mehrfachen Raster-Interferometer und konventionellen medizinischen Röntgenkomponenten wie Hochspannungsgenerator, Quelle, Kollimator und Flachdetektor aufgebaut. Ein 7 sec XDF Scan erzeugt bei einer durchschnittlichen Effektivdosis von 0,036 mSv simultan auch konventionelle Bilder.
Ergebnisse: Bei lungengesunden Patienten zeigt sich ein homogenes Signal über der gesamten Lunge, während sich bei Patienten mit Emphysem und reduzierter Alveolarfläche eine Abschwächung des Signals darstellen lässt. Konventionelle Aufnahmen hingegen zeigten keine auffälligen Bildunterschiede.
Schlussfolgerung: Durch erste Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Störungen der Lungenarchitektur durch XDF-Aufnahmen im Vergleich zu konventionellen Röntgenaufnahmen besser abgebildet werden können. Weitere Studien zur Evaluation dieser Bildgebung sind daher bereits auf den Weg gebracht.
Die Studie wurde durch die Ethikkommission und das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt.
Publication History
Article published online:
30 April 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
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