Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2016; 10(01): 3-17
DOI: 10.1055/s-0041-110712
Bariatrische und metabolische Chirurgie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Standardoperationen der Adipositaschirurgie: Techniken, Indikationen, Ergebnisse

N. Runkel
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwarzwald-Baar Klinikum, Villingen-Schwenningen
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Publikationsdatum:
11. März 2016 (online)

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Als Standardoperationen der Adipositaschirurgie gelten Magenbypass, Schlauchmagen, biliopankreatische Diversion mit Duodenal-Switch und Magenband. Die Techniken unterscheiden sich hinsichtlich Komplexität, Komplikationen, Nachsorge und Ergebnissen erheblich. Die Verfahrenswahl erfolgt deshalb individualisiert durch ein Spezialistenteam. Die niedrige postoperative Letalität (< 0,5 %) und Morbidität (< 10 %) erlauben Adipositasoperationen in einem weiten Alters- und Gewichtsspektrum sowie bei Risikopatienten. Die klassischen Indikationen sind ein Body-Mass-Index (BMI) > 40 kg/m² oder > 35 kg/m² mit Sekundärmorbidität nach ausgeschöpfter oder bei nicht erfolgversprechender konservativer Therapie. Die Nachsorge sollte lebenslang den nutritiven Status überwachen und Mikronährstoffe supplementieren. Mehr als ¾ der Patienten erreicht einen langfristigen Übergewichtsverlust (EWL) von mehr als 50 % mit einer hohen Rate an Voll- oder Teilremissionen der Sekundärkomplikationen. Die Langzeittodesrate kann durch die Adipositaschirurgie um ⅓ gesenkt werden.