ergopraxis 2016; 9(01): 53
DOI: 10.1055/s-0041-106646
rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Leserempfehlung – Richtig sterben von Anfang an

Rezensent(en):
R Chast

Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik:
Chast R.
Können wir nicht über was ANDERES reden?.
Rowohlt Verlag; 2015.
ISBN: 978-3-498-00944-1 235 S., 19,95 € E-Book 16,99 € ISBN 978-3-644-04861-4
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Januar 2016 (online)

 
    Zoom

    Will man sich mit dem eigenen Sterben oder mit dem Sterben der Eltern befassen? Darf die Autorin das in Form eines Comics? – Hat man dieses Buch vor Augen, lautet die Antwort: klar, ja, unbedingt!

    Roz Chast schreibt mit Liebe und Distanz im wilden Mix. Sie setzt ihre zunehmend schrullig werdenden Eltern ins Bild. Berichtet über Sturz und Krankenhaus und – für Amerika typisch – fehlende Reha und verpasste Physiotherapie. Bald benötigen sie Stock, Rollator und Rollstuhl. Am Ende sehen wir sie dement im Altenheim, siechend auf Raten, bis hin zum Abschied. Und nicht zuletzt sind da die eigene Verantwortung, die Kosten, die Überforderung. Aber keine Sorge! Roz Chast bietet all das unverblümt in Kombination von Witz und Ernst. Mit Ehrlichkeit und Respekt. Wir haben überall Raum, uns wiederzuerkennen.

    Zoom

    Der insgeheime Appell der Autorin an den Leser ist, etwas zu tun: nämlich vorab über das Sterben zu sprechen. Das Buch sollte unaufdringlich unter Journalen im Wartezimmer liegen: Blättere, wer da blättern mag. Im besten Fall setzt man sich nach der Lektüre hin und verfasst endlich Testament und Patientenverfügung. Roz Chast sei Dank!

    Sonja Röder, Autorin und Journalistin aus Bonn




    Zoom
    Zoom